Mittwoch, 4. Dezember 2019

Indoor Cycling mit den Bundesligaathleten der Triathlonabteilung des SV Nikar Heidelberg

Hallo Sportsfreunde,

am 29.11.2019 startete das Triathlon Eliteteam des SV Nikar Heidelberg mit einem Kick off Wochenende offiziell in die Vorbereitung für die neue Bundesligasaison 2020. Die schnellen Jungs aus Heidelberg starten seit 2018 in der Triathlon - Bundesliga und konnten sich in der sehr stark besetzten höchsten deutschen Liga für Ausdauerdreikampf bisher auch erfolgreich behaupten. Für die Saison 2020 steht nun ein kleiner sowie durchaus zukunftsweisender personeller Umbruch an, mit dem die Weichen für die nächsten Jahre gestellt werden sollen.

Team Nikar Heidelberg 2019 powered by 3°TRIPUGNA(c) - Foto: Axel Schlindwein
Team Nikar Heidelberg powered by 3°TRIPUGNA(c) beim 1. Bundesligawettkampf 2019 im Rahmen des IM 70.3 Kraichgau - Foto: 3°TRIPUGNA(c) 

Im Rahmen dieses Kick off Wochenendes war das Team im Pfitzenmeier Premium Resort in Schwetzingen zu Besuch, um an einer Indoor Cycling Stunde mit mir als Coach sowie im Anschluss noch an einer Yogaeinheit teilzunehmen. 


Foto: (c) Pfitzenmeier
Foto: (c) Pfitzenmeier
Foto: (c) Pfitzenmeier
Foto: (c) Pfitzenmeier
Foto: (c) Pfitzenmeier
An dieser anschließenden Yogaeinheit habe ich auch teilgenommen und konnte nach sehr langer Zeit mal wieder testen, wie beweglich ich bin. Mir war durchaus bewusst, dass ich große Defizite in meiner Beweglichkeit habe, aber das Ergebnis nach 25 Minuten Yoga war weit mehr als ernüchternd. Siehe Foto (hinten rechts). Fazit: Ich muss wieder deutlich konsequenter in diesem Bereich arbeiten.

Foto: (c) Pfitzenmeier
Danke Jungs für eure Power beim Indoor Cycling und für eure Disziplin beim Yoga. Es hat mir großen Spaß gemacht.

Danke an Pfitzenmeier, dass die Jungs auch mal die Möglichkeit hatten, in einem Fitnessstudio der Spitzenklasse an ihrer Fitness zu arbeiten. 

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Reiner


Mittwoch, 27. November 2019

Deutsches Sportabzeichen 2019 - Update

Hallo Sportsfreunde,

im Juli 2019, wie ihr sicher ja gelesen habt, bin ich in mein Projekt Sportabzeichen 2019 mit einer radsportlichen Ausdauereinheit auf dem Hockenheimring gestartet. Obwohl ich das Bäckerhandwerk nicht erlernt habe, sollten es gleich auf Anhieb große Brötchen werden. Das Sportabzeichen in GOLD musste es sein. Eine durchaus ambitionierte Vorgabe, wie sich im Nachhinein herausstellen würde. Zumindest, wenn man völlig unvorbereitet Leichtathletikdisziplinen absolvieren will, die man seit seiner Jugend viele Jahre nur im TV verfolgt hat und dann noch bei der Auswahl einer Disziplin die falsche Entscheidung trifft.

Deutsches Sportabzeichen 2019 - Radfahren auf dem Formel 1 Kurs in Hockenheim

Mitte September standen für mich die restlichen 3 Disziplinen wie Koordination (Hochsprung), Schnelligkeit (50 Meter Sprint) und Kraft (Kugelstoßen) an. Beim Hochsprung hatte ich wider Erwarten keine Probleme die goldenen Höhe von 1,20 Metern zu erreichen. Beim 50 Meter Sprint verfehlte ich mit 8,8 Sekunden um 0,3 Sekunden eine goldene Zeit, musste mich mit Silber zufrieden geben und nach langer Zeit mal wieder feststellen, dass ich einfach keine Gazelle bin ;-). Dann der SuperGAU, das Kugelstoßen. Mit 6,10 Metern habe ich gerade noch so das Bronzelimit erreicht und wurde auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Große Sprüche reichen nicht, man muss auch liefern.

Unterm Strich erreichte ich mit diesen Ergebnissen leider nur SILBER, bin aber aufgrund der Situation (keine Vorbereitung und eine falsche Disziplin) dennoch nicht unzufrieden. Ich habe nicht verloren, sondern ich habe gelernt und werde in 2020 das Projekt Sportabzeichen in GOLD nochmal angehen. Dann aber deutlich besser und klüger vorbereitet. Kugelstoßen wird definitiv aus dem Programm fallen ;-).

I´ll be back wie Arnold in Terminator so schön sagt.

Axel hat übrigens auch das silberne Abzeichen bekommen und hatte mit ähnlichen Probleme zu kämpfen wie ich.

Hier noch meine offizielle Urkunde, die ich seit dem 24. November 2019 in Händen halten darf.


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Reiner


Mittwoch, 20. November 2019

Pacemakers - Schrittmacher für eine friedliche und gerechte Welt ohne Atomwaffen

Hallo Sportsfreunde,

getreu dem Motto Frieden ist der Weg veranstalten die Pacemakers seit vielen Jahren sportlich anspruchsvolle Radevents auf qualitativ hohem Niveau und setzen sich damit öffentlichkeitswirksam für eine friedliche und gerechte Welt ohne Atomwaffen ein. In diesem Beitrag möchte ich nun mal die Pacemakers mit ihrem Friedensnetzwerk drumherum sowie meine Rolle in diesem Umfeld etwas in den Mittelpunkt stellen.


Neben weiteren angegliederten friedensaktiven Organisationen sind die Pacemakers quasi der radsportliche Zweig des baden - württembergischen Teils der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG-VK). Mit ihren zahlreichen Projekten und aktuellen Kampagnen wie z.B. "Büchel ist überall - Atomwaffen frei jetzt" setzt sich die DFG - VK seit ihrer Gründung im Jahr 1892 aktiv für den weltweiten Frieden ein.

Koordinator der Pacemakers Radevents und Landesgeschäftsführer der DFG - VK Baden - Württemberg ist Roland Blach. 


Roland ist für mich eine lebende Legende der Friedensarbeit in Deutschland. Es ist mehr als beeindruckend, wie er als Macher und hauptverantwortlicher Organisator dieser Radsportveranstaltungen anspruchsvollen Sport und Friedensarbeit miteinander verbindet und damit außergewöhnlich zum Ausdruck bringt, dass der Frieden ein sehr hohes Gut ist. Leider ist in Zeiten wie diesen der Frieden nicht mehr selbstverständlich und deshalb ist es äußerst wichtig, diesbezüglich immer wieder aufs Neue Zeichen zu setzen. Danke Roland! 

Wer mehr über die DFG - VK und ihre Aktivitäten erfahren möchte, klickt einfach auf den nachfolgenden Link:


Seit 2012 liefert mein Sportbekleidungslabel 3°TRIPUGNA(c) die Radbekleidung für den alljährlichen Radmarathon und für die alle 2 Jahre stattfindenden Mehrtagesradstouren. Angefangen hat es mit einem Radtrikot. Mittlerweile ist es eine Pacemakers Radbekleidungskollektion geworden, die man bei der Anmeldung zu den jeweiligen Veranstaltungen bestellen kann. Es gibt neben dem Radtrikot noch eine Radhose, eine Radweste, Armlinge, eine Radmütze, Radsocken und auch Radhandschuhe.

Pacemakers Radtrikot neutral
Radtrikot 15. Pacemakers Radmarathon 2019
Pacemakers Radhose

Pacemakers Radweste

Pacemakers Armlinge

Pacemakers Radmütze

Pacemakers Radsocken
Pacemakers Radhandschuhe
Die Verbindung zu den Pacemakers und ganz speziell zu Roland Blach ist über die Jahre stetig weiter gewachsen. Ich fühle mich mehr als geehrt und bin sehr stolz darauf, dass nicht nur meine 3°TRIPUGNA(C) Radbekleidung großen Anklang findet, sondern dass für die Radevents sowohl meine Meinung im Orga-Team und als auch mein radsportlich aktiver Support als Guide sehr gefragt sind.


Der Pacemakers Radmarathon, der jedes Jahr immer Anfang August stattfindet, hatte 2019 ein kleines Jubiläum. Es war die mittlerweile 15. Veranstaltung dieser Art. Alte Hasen können es alljährlich kaum abwarten, bis man sich für das nächste Event wieder anmelden kann. Es sind aber auch immer wieder zahlreiche Neulinge dabei, die nicht so recht einschätzen können, was radsportlich auf sie zukommt und manchmal sogar auch während des Marathons aufgeben müssen. Auf dem Papier stehen nur 338 Kilometer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h. Diese Zahlen sind zwar durchaus respekteinflößend, aber Papier ist ja bekanntlich geduldig. Blauäugig denkt man sich, das klappt schon. Weit gefehlt!!!!

Euch Neulingen, die ihr euch zum Ziel gesetzt habt, die komplette Strecke zu fahren, möchte ich Nachfolgendes mit auf den Weg geben: Meldet euch auf alle Fälle an, ihr werdet es definitiv nicht bereuen, aber trainiert gut dafür. Auch das Fahren in der Gruppe bei hohen Geschwindigkeiten sollte für euch problemlos machbar sein oder ihr solltet darin zumindest nicht ganz unerfahren sein. Und lest auf alle Fälle meinen Erfahrungsbericht vom 2019 - er Radmarathon! Dann seid ihr vorab schon mal virtuell mitten im Marathongeschehen.

Erfahrungsbericht Pacemakers Radmarathon 2019 
  
Pacemakers Radmarathon 2019 auf YouTube

Auch ich habe immer wieder aufs Neue, selbst nach mittlerweile schon 8 Teilnahmen, im Vorfeld großen Respekt vor dieser Herausforderung. Ihr solltet es also auch auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen und nicht unvorbereitet sein. Man kann sich zwar im Fahrerfeld verstecken und auch bei Geschwindigkeiten von fast immer über 30 km/h im Windschatten fahrend Kräfte sparen, dennoch schleicht sich irgendwann langsam, aber sicher eine gewisse Müdigkeit ein, wenn man bis August nicht genügend Kilometer in den Beinen hat. Spätestens bei Kilometer 200 wird euch dann der berühmte Mann mit dem Hammer besuchen und ab diesem Moment wird es zäh.

Also trainiert schön. Hard work pays off ;-).

Pacemakers Radmarathon am 3. August 2019
Der nächste Pacemakers Radmarathon findet am 1. August 2020 statt. Die Anmeldung dafür wird voraussichtlich ab Februar/März 2020 möglich sein.

Die Pacemakers Mehrtagesradtouren fanden am Anfang auch jährlich statt, werden mittlerweile aber aufgrund des hohen Organisationsaufwands im 2 - Jahresrhythmus durchgeführt. Bisher gab es davon 4 an der Zahl. Die 1. Berlintour 2014, die 2. Berlintour 2015, die ReformationsTour 2017 (Schreibweise ist so gewollt) und die Nuclearban Tour 2019. Auch diese Radevents sind auf einem radsportlich hohen Niveau. Die Tagesetappen haben Streckenlängen von 150 bis teilweise weit über 200 Kilometer, auf denen aufgrund straffer Zeitvorgaben auch nicht wirklich gebummelt wird. Somit sollte man sich darauf ebenso gut vorbereiten. Wenn alles so läuft, wie wir im Orga-Team uns das vorstellen, wird es 2021 die nächste Mehrtagestour geben. Geplant ist eine 3 Tage dauernde Onewaytour vom Kraichgau nach Brüssel. Die Organisation dafür ist bereits angelaufen. Eine ganz kurze Zusammenfassung von der 2019 - er Tour könnt ihr hier nachlesen.

Pacemakers Nuclearban Tour 2019 

Pacemakers Nuclearban Tour 2019 auf YouTube

Radtrikot Pacemakers Nuclearban Tour 2019
Wenn ihr an aktuellen Informationen bezüglich der Pacemakers Aktivitäten interessiert seid, dann tretet gerne unserem Strava Club bei oder gebt der Pacemakers Facebook Fanpage ein "Daumen hoch".

Pacemakers Strava Club

Pacemakers Facebook Fanpage

Zum Schluss hier auch noch der Link zur offiziellen Pacemakers Internetseite:

www.pace-makers.de

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Reiner


Mittwoch, 6. November 2019

Indoor Cycling - Meine ganz persönliche Sichtweise dazu

Hallo Sportsfreunde,

in der kalten Jahreszeit verlagern sich sportliche Aktivtäten, unter anderem auch das "Radfahren", wieder häufiger in geschlossene Räume mit angenehmen Temperaturen. Deshalb möchte ich, wie in einem vorherigen Beitrag bereits erwähnt, in diesem Artikel mal meine Sichtweise zum Thema Indoor Cycling etwas näher beleuchten. Sowohl aus Kursleiter- als auch aus Teilnehmersicht. In Zeiten von Social Media sehe ich nämlich leider immer noch ab und zu Dinge, die im negativen Sinne nicht von dieser Welt sind.

Vorab aber erst etwas Grundsätzliches:

Jeder hat seine eigene Meinung bzw. Philosophie zum Thema Indoor Cycling und das ist auch gut so. Ich schreibe in den nachfolgenden Zeilen nur über meine Sicht der Dinge. Das alles basierend auf Erfahrungswerten über viele Jahre. Diese Sichtweise kann man, muss man aber nicht gut finden ;-). Vielleicht kann ich damit ja dennoch Anregungen, Denkanstöße oder sogar neuen Input geben. Eventuell übertreibe ich das eine oder andere Mal auch ein wenig, aber nur wer übertreibt, kann anschaulich schildern. Viele, die mich kennen wissen, dass ich öfter mal gegen den Strom schwimme und auch offen ausspreche, was ich denke. Normen und allgemeiner Mainstream sind für mich nicht unbedingt von Bedeutung. Individualität ist mir deutlich wichtiger.


Was ist für mich Indoor Cycling?

Beim IC wird auf speziell dafür entwickelten Indoor Bikes das Radfahren in der Gruppe in geschlossenen Räumen simuliert. Nicht zu verwechseln mit dem derzeit sehr beliebten Rollentraining (auch indoor), bei dem man mit dem Rennrad auf einem Rollentrainer über das Internet zusammen mit virtuellen Trainingspartnern radsportlich aktiv ist. Indoor Cycling ist wie Radfahren ein simples Ausdauertraining, bei dem musikgesteuert und unter Anleitung eines Kursleiters jedes Streckenprofil von draußen nachgeahmt wird. Irgendwelche zusätzlichen Workouts oder auch Trittfrequenzen, bei denen man zum einen mit deutlich zu wenig Widerstand viel zu schnell tretend hubschrauberähnlich kurz vor dem Abheben ist und zum anderen einem viel zu langsam tretend mit deutlich zu hohem Widerstand fast die Kniescheiben aus der Verankerung springen, gehören nicht in das Training mit dem Indoor Bike. Das durchaus wichtige Thema Trittfrequenzen kommt nachfolgend immer wieder zur Sprache. Es ist sinnvoll, aber nicht zwingend notwendig, mit einer Pulsuhr zu trainieren, um etwas Kontrolle über seine sportliche Aktivität zu haben. Ich empfehle meinen Teilnehmern gerne auch, daß sie auf ihr Körpergefühl hören und sich nicht zu abhängig von einer Pulsuhr zu machen. Also lieber tagesformabhängig zu trainieren. In einem Indoor Cycling Kurs gezielt mit einer Pulsuhr zu arbeiten macht durchaus Sinn, aber meiner Meinung nach nur dann, wenn man auch ein klares (Ausdauer/Trainings) - Ziel hat oder krankheitsbedingt zwar Sport machen darf, aber immer die Herzfrequenz im Auge haben muss. Beim Großteil der Kursteilnehmer ist das allerdings nicht der Fall, denn sie kommen nur in die Kurse, um aerob fit(ter) zu werden oder zu bleiben. Dann ist ein dauerhaftes und konsequentes "Train By Feel" erfahrungsgemäß sinnvoller.


Es gibt mittlerweile einige sehr erfolgreiche Kurskonzepte, die sich etabliert haben und jedes dieser Programme macht auf seine Art und Weise auch Sinn. Ich konnte mich allerdings noch nie einem dieser Cycling Konzepte unterordnen, denn aufgrund meiner langjährigen Radsporterfahrung gehe ich mit allen nicht zu 100% konform. Einige Techniken kann ich aus radsportlicher Sicht nicht wirklich nachvollziehen, sind für mich Schnick - Schnack und einfach nicht notwendig. Das, was ich draußen auf dem Rad mache, mache ich auch auf dem Indoor Bike. Nicht mehr und nicht weniger. Auch wenn das Pedalieren auf dem Indoor Bike und auf dem Rad im Grunde gegensätzlich ist. Mit dem Rennrad fahre ich am Berg in einem leichten Gang und in der Ebene in einem Schweren. Beim IC - Bike ist es umgekehrt, sprich ich brauche viel Widerstand, um einen Berg zu simulieren und habe wenig, wenn ich auf einer virtuellen Ebene unterwegs bin. Diesen Unterschied gibt es zwar, dennoch verändert er das Grundprinzip RADFAHREN nicht!


Wie schon weiter oben zum Besten gegeben, ist Indoor Cycling ein simples Ausdauertraining und kein Ganzkörperworkout. Hin und wieder sehe ich aber leider immer noch, dass während des Pedalierens zusätzlich irgendwelche Übungen gemacht werden. Das wird wohl nie aussterben. Warum man die macht, wird sich mir in diesem Leben wahrscheinlich nicht mehr erschließen. Wenn man gezielt die Muskeln trainieren will, dann legt man sich auf die Hantelbank. Wenn man die Ausdauer trainieren will, dann fährt man Rad. Beides in Kombination ist etwas für Koordinationskünstler und nur halbgarer Alibisport. Man kann auch nicht gleichzeitig Essen und Trinken. Keep it simple! Fahr Rad! Ebene oder Berg. Mache das richtig und du wirst sehen, das reicht völlig. Der Kursleiter ist auch kein DJ, Partyclown oder Drillinstructor, um seine Teilnehmer zu unterhalten oder um ihnen durch völlig übertriebenes Belasten eine Nahtoderfahrung zu bescheren, sondern er ist nur Guide und gibt über die Musik die grobe Richtung vor. Er sprich zwar Empfehlungen aus, wie hoch die Belastungen sein sollten oder sein könnten, aber letztendlich entscheidet immer der Kursteilnehmer oder die Kursteilnehmerin selbst, wie intensiv er/sie sich belasten möchte. Man sollte sich aber auch nicht zu sehr abhängig von der Musik machen. Die Musik ist nur Mittel zum Zweck, gibt über den jeweiligen Beat die Trittfrequenz vor und definiert somit das Streckenprofil (flach, hügelig oder bergig). Sie sorgt für eine gewisse Grundharmonie, um wie bei einer Outdoor Radgruppe im jeweiligen Terrain etwas Gruppendynamik zu haben. Ob man dabei im Sitzen oder im Stehen fährt, ist völlig egal. Draußen fährt auch jeder so wie es sich für ihn/sie am besten anfühlt. 

 
Es sind ja nicht alle Teilnehmer Radfahrer und draußen auch noch nie (sportlich) Rennrad gefahren. Ist dann ein Kurs ohne Animation denn nicht zu öde? Diese Frage höre ich auch noch ab und zu.


NEIN, ist er nicht. Allerdings stimmt es durchaus, daß es solche Teilnehmer gibt und die kommen auch in meine Kurse. Beim IC braucht man keine Animation, es ist immer gleichzusetzen mit Radfahren, egal welchen sportlichen Background die Teilnehmer haben. Als kompetenter Kursleiter sollte man in der Lage sein, ein effektives Ausdauertraining durch ein kreatives und motivierendes Coaching anzubieten. Und nur zu pedalieren ist auch nicht langweilig oder eintönig. NEIN, definitiv nicht. Das zu behaupten ist meiner Meinung nach nur eine Ausrede, weil man es so nicht kennt oder vermutlich keinen wirklichen Zugang zu radsportlichem Ausdauertraining hat. Was der Bauer nicht kennt,..... Dieser Spruch ist euch bekannt. In meinen Kursen sind im Schnitt zwischen 50 - 70% Nichtradfahrer, ab und zu sogar noch mehr. Fast alle kommen sie immer wieder, weil sie einen Sinn in meinem strukturierten, radsportorientierten Training sehen und auch tatsächlich Fortschritte in ihrer Ausdauer spüren. Selbst Radsportler kommen nicht nur im Winter, sondern auch in der wärmeren oder warmen Jahreszeit ab und zu in einen meiner Kurse, wenn sie kurz und effektiv trainieren wollen. Sie wissen, dass sie bei mir in 60 Minuten das bekommen, für das sie draußen auf dem Rad oft mehr Zeit investieren müssten.


Ich kann es nicht oft genug sagen und wiederhole deshalb meine Aussage von weiter oben noch mal: Indoor Cycling ist Ausdauersport und KEINE PARTY, bei der man u.a. propellerartig kurbelnd und auf dem Sattel hüpfend jenseits aller Sicherheitsmaßnahmen fast kollabiert und der Hölle näher ist als dem Himmel oder bei der man pseudokraftvoll mit einer viel zu niedrigen Trittfrequenz und fast "8000 Watt" tretend beide Kniescheiben und die komplette Beinmuskulatur hinrichtet. 

Warum man im Musikbogen des jeweiligen Musikstücks ständig auf 2, 4 oder 8 abwechselnd aus dem Sattel gehen und sich wieder hinsetzen muss, erschließt sich mir als Outdoorradsportler auch nicht wirklich. Warum braucht man denn eine Choreographie wie beim Aerobic, um auf dem Indoor Bike seine Ausdauer zu trainieren?????? Und warum muss man, wenn man im Stehen einen Berg simuliert, den Oberkörper fixieren/ruhig halten und aus der natürlichen Bewegung (Wiegetritt) bringen??????? Fragen über Fragen, die ich euch leider nicht beantworten kann. ;-)

Wie ist eine Indoor Cycling Stunde aufgebaut:

In der Regel dauert ein Indoor Cycling Kurs 60 Minuten und besteht aus 4 Teilen, die fließend ineinander übergehen.  

- Warm up ca. 5 - 10 Minuten (Einrollen)
- Hauptteil ca. 35 - 40 Minuten (Anstrengung (mal mehr, mal weniger) und Erholung)
- Cool down ca. 5 Minuten (Ausrollen)
- Lockern der Muskulatur (oft verwechselt mit Stretching)

Auf diese 4 Bereiche möchte ich nachfolgend noch etwas näher eingehen.

Das Warm up dauert in der Regel zwischen 5 – 10 Minuten. Innerhalb dieser Zeit steigert man durch Erhöhen des Widerstands langsam die Intensität und bereitet sich auf das Arbeiten im Hauptteil vor. Gefahren wird im Sitzen mit einer Trittfrequenz von ca. 90 – 100 Umdrehungen pro Minute.


Der Hauptteil dauert in der Regel 35 – 40 Minuten mit Belastung- und Entlastung- sprich Erholungsphasen. Je nach Ziel der Indoor Cycling Stunde werden hier verschiedene Techniken gefahren. Entweder simuliert man eine Ebene und fährt nur im Sitzen mit einer Trittfrequenz von 90 – 100 U/Min oder man simuliert Berge und fährt diese wechselnd im Sitzen und im Stehen mit einer Trittfrequenz von 60 – 80 U/Min . Man kann auch nur hügeliges Gelände simulieren mit Trittfrequenzen von 70 – 80 U/Min oder man fährt eine Kombination aus allen Techniken. Trittfrequenzen von über 100 U/Min sind bereits grenzwertig und nur zu empfehlen, wenn man diese auch sauber fahren kann, sprich mit etwas Widerstand und der dafür benötigten Körperspannung, um fest im Sattel zu sitzen. Trittfrequenzen von unter 60 U/Min mit übertrieben hohem Widerstand und von über 110 U/Min fast ohne Widerstand stehen bei mir aus Sicherheitsgründen auf dem Index. Niemand von meinen Teilnehmern ist grün und heißt mit Nachnamen HULK oder hat eine Fluglizenz für Propellerflugzeuge. Das Trittfrequenzspektrum beim Indoor Cycling geht für mich also von 60 bis max. 110 U/Min.




Das Cool down dauert in der Regel 5 Minuten und wird wie das Warm up mit leichtem Widerstand und einer Trittfrequenz von 90 – 100 U/Min im Sitzen gefahren, um den Körper langsam und aktiv wieder auf einen „normales“ Niveau zu bringen.


Der 4. und letzte Teil am Ende der Stunde wird zwar oft Stretching genannt, in Wirklichkeit ist das aber kein Stretching, denn dafür ist die Zeit deutlich zu kurz. Ein gutes und auch sinnvolles Stretching dauert in der Regel deutlich länger als nur 5 Minuten. Es ist eher ein Lockern der Muskeln und sollte aus Sicherheitsgründen grundsätzlich niemals auf dem Bike erfolgen, sondern man sollte dazu immer vorher vom Bike absteigen. Auch wenn man sich vermeintlich sicher fühlt und denkt, beim Lockern der Wadenmuskulatur auf dem Bike kann nichts passieren, kann man selbst eingeklickt aus dem Pedal rutschen. Ich möchte jetzt nicht näher drauf eingehen, was dabei alles passieren kann, aber ich glaube nicht, dass ein Schienbein, welches nach einem ungewollten Ausklicken aus dem Pedal einem Trümmerfeld ähnelt, das Stimmungsbarometer deutlich ansteigen lässt. Nach einem 55 - minütigen Arbeiten auf dem Bike kann ein kurzes, intensives Stretching/Dehnen der Muskulatur manchmal sogar eher kontraproduktiv sein. So meine Erfahrung. Je nachdem wie anspruchsvoll die Stunde war, lasse ich manchmal auch das Lockern der Muskulatur ausfallen und bitte die Teilnehmer einfach bis zum Ende der Stunde locker weiterzufahren. Einige schauen mich dann seltsam an, weil sie es von anderen Kursleitern so nicht gewohnt sind, verstehen und spüren aber durch mein entsprechendes Coaching sehr schnell, dass ein Ausrollen bis zum Ende des Kurses durchaus sinnvoll sein kann.

Diese 4 Teile einer Cycling Stunde werden von mir auch nochmal kurz in einem Video erklärt. Klickt dazu einfach auf den nachfolgenden Link:



Welche Musik verwendet man/ich für eine Indoor Ccycling Stunde?

Ich werde hierauf allerdings nur ganz kurz eingehen, da dies ein sehr komplexes Thema ist. Grundsätzlich ist aber auch beim Indoor Cycling Musik immer Geschmacksache und deshalb kann man theoretisch jede Art von Musik verwenden, sofern sie in das Gesamtkonzept der Stunde passt. Praktisch gesehen ist es allerdings nicht ganz so einfach. Einen guten Indoor Cycling Kurs zu bauen, bei dem die Musik zum Kurskonzept passt, ist eine Wissenschaft für sich und erfordert viel Fingerspitzengefühl. Neben lizenzrechtlichen Aspekten ist das mit ein Grund, warum ich niemals Musikwünsche von Teilnehmern erfülle.  

Wer noch nicht in einem meiner Kurse war und jetzt neugierig geworden ist, besucht mich doch einfach mal. Ihr werdet es nicht bereuen ;-). Die jeweiligen Studios, in denen ich meine Kurse gebe, sowie die Kurszeiten erfahrt ihr in einem etwas älteren Blogartikel. Klick einfach auf den nachfolgenden Link.

Pfitzenmeier - Fitness und mehr

Zum Schluss gibt es auch noch einen nicht unwichtigen Tipp von mir. Im Zusammenhang mit Radfahren in geschlossenen Räumen wird in Zeiten von Social Media immer noch oft und sehr blauäugig die Begrifflichkeit Spinning© verwendet. Das kann man zwar machen, man sollte sich dann aber bewusst sein, dass das unter Umständen mit rechtlichen Konsequenzen einhergehen kann. Ich empfehle in diesem Zusammenhang immer die Verwendung des allgemeingültigen Begriffes Indoor Cycling, dann ist man auf der sicheren Seite.

Für nähere Infos dazu, klicke einfach auf diesen Link.

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Reiner


Mittwoch, 9. Oktober 2019

1. Kraichgau Odyssey Xride powered by 3°TRIPUGNA(c)

Hallo Sportsfreunde,

am 03. Oktober 2019, dem Tag der deutschen Einheit, war ich als Guide beim 1. Kraichgau Odyssey Xride powered by 3°TRIPUGNA(c) aktiv. Ich durfte einer kleinen, feinen Gruppe von 6 Radfahrern auf einer speziell von mir zusammengestellten Schleife mein Heimatrevier rund um Hoffenheim zeigen. Wir waren 74 Kilometer und ca. 1100 Höhenmeter auf befestigten/unbefestigten Wald- und Feldwegen sowie auf Schotterpisten unterwegs. Der kraichgautypische Rundkurs, fernab des nervenden Autoverkehrs, war sowohl für Gravel- als auch für Mountainbikes geeignet. 4 Jungs, ich inklusive, rollten somit auf Mountainbikes und die restlichen 3 auf Gravelbikes.

Phoxxy Guide (himself), wie mein sehr guter Freund Dirk immer zu sagen pflegt. ;-)



 

Pünktlich um 10 Uhr, wie im Vorfeld angekündigt, machten wir uns auf den Weg. Startpunkt war der Bahnhof in Hoffenheim. Es regnete nicht, aber bei deutlich unter 10 Grad war es für Anfang Oktober doch schon recht winterlich. Im Wald sollte es teilweise auch etwas matschig werden, da es die Tage zuvor sehr oft kräftig geregnet hatte. Die Piste war dann tatsächlich auch so, wie man sie sich nach einigen Regentagen vorstellt, sprich nass und teilweise matschig. Ein mit zahlreichen Höhenmetern bestücktes Offroadvergnügen par excellence. Wir kamen sehr gut voran und nach etwas mehr als 2 Stunden und 42 Kilometern in den Beinen fielen wir im zwischen Horrenberg und Dielheim gelegenen Freudensprungs Kaffeestadl ein, um die Kuchentheke zu plündern. Wenn ihr mal in dieser Ecke mit dem Rad unterwegs seid, macht dort auf alle Fälle ein kurzes Kaffeepäuschen und lasst euch den leckeren Kuchen nicht entgehen. Er ist immer wieder ein Hochgenuß.




Kaloriengestärkt und mit einem Gast auf meinem Oberschenkel nahmen wir nach ca. 30 Minuten die 2. Hälfte unserer Offroadschleife in Angriff.

 
Einer aus unserer Gruppe verabschiedete sich aber bereits, da er sich aufgrund seines krankheitsbedingten Trainingsrückstands noch etwas zurückhalten wollte. Dann waren es nur noch 6. 6 kleine Offroadbiker mit ihren tollen Strümpf........ :-). Am Schloss in Rotenberg waren es nur noch Fünf :-).

Schloss Rotenberg Ende März 2019
Ein weiterer Radfahrer aus unserer Gruppe musste sich nun aus familiären Gründen verabschieden und wir rollten zu fünft weiter. Etwa 7 Kilometer vor dem Ziel reduzierte sich das Feld dann nochmal um 2 weitere Teilnehmer. Nach einem letzten sensationellen Ausblick zum Königstuhl, dem Heidelberger Hausberg, kamen wir (die letzten 3 Musketiere) nach 3 Stunden und 47 Minuten Fahrzeit wieder am Bahnhof in Hoffenheim an. Es war eine sehr schöne Ausfahrt, auf der wir nie weiter als maximal 15 Kilometer weg vom Startpunkt waren.


Danke Jungs für eure Teilnahme. Die Planungen für eine neue Tour laufen bereits. Stay tuned!

Wer aber diese 74 Kilometer Runde (noch)mal mit mir fahren möchte, kann sich gerne per Email melden. Wir finden sicher einen Termin.

Kette rechts

Reiner