Mittwoch, 29. September 2021

Phoxxy der Indoorcyclingcoach

Hallo Sportfreunde,

viele von euch wissen, dass ich seit Jahren als Indoorcyclingcoach tätig bin und auch das ebenso lebe wie meine Radsportpassion. Dazu möchte ich gleich am Anfang dieses Berichtes noch mal die Gelegenheit nutzen und meine in 2019 zu Papier gebrachten bzw. digital verfassten Gedanken zum Thema Indoorcycling in Erinnerung rufen. Auch im Herbst 2021 hat sich meine Sichtweise in Bezug auf das "Drinnenfahren" und auf das Arbeiten als IC Coach grundsätzlich nicht geändert. Das wird auch ganz sicher in den nächsten Jahren so bleiben. Aufgrund der stetigen technischen Weiterentwicklung der Indoorbikes wird das trainieren damit allerdings immer einfacher und vor allem sehr viel effektiver. Ich werde ab sofort zweigleisig fahren, zum einen weiter mit der Strategie " Train by Feel" (siehe mein Bericht aus 2019 - siehe Link etwas weiter unten in ROT) arbeiten, zum anderen aber auch die technischen Finessen der neuen Bikes für mich nutzen und das Training für meine Kursteilnehmer immer weiter optimieren. Das ist natürlich abhängig vom Studio und welche Bikes mir dieses Studio zur Verfügung stellt. Weiter unten werde ich auf diese neuen Indoorbikes und das Arbeiten damit etwas näher eingehen.

👉 Indoorcycling - Meine ganz persönliche Sichtweise dazu.

Meine Indoorcyclingkurse werden jahreszeitbedingt in den jetzt bevorstehenden Herbst- und Wintermonaten wieder deutlich mehr Zulauf haben als in wettertechnisch besseren Zeiten, sprich im Frühjahr und Sommer. Jetzt  kommen auch wieder verstärkt die Radfahrer und Triathleten nach drinnen. Cyclingkurse finden zwar das ganze Jahr über statt, denn nicht alle Kursteilnehmer fahren auch tatsächlich Rad, aber mein radsportliches Teilnehmerklientel sitzt in den sonnigen und wärmeren Monaten nicht auf dem Indoorbike, sondern überwiegend auf einem Rennrad oder Mountainbike, um draußen aktiv zu sein.

Für mich ist der Oktober ein sehr markanter Zeitpunkt, um wieder so langsam die Indoorsaison zu beginnen. Es gibt am Anfang des 4. Quartals zwar auch noch einige schöne Tage, um draußen zu fahren, aber die werden mit der Zeit immer rarer. In diesem Blogbeitrag möchte ich euch über mein am 25./26. September 2021 Erlebtes berichten. Dieses Wochenende stand für mich ganz im Zeichen des Indoorcyclings. Am Samstag, den 25. September, fand pfitzenmeierweit ein Cyclingevent der besonderen Art statt und am Sonntag, den 26. September ließ ich mir die mittlerweile bereits in vielen Pfitzenmeierstudios genutzten neuen IC7 - Bikes von ICG in einer Inhouseschulung erklären. Neben Karlsruhe, Speyer und Neustadt an der Weinstraße hat nun auch das Studio Schwetzingen, in dem ich aktiv bin, diese neuen Bikes in sein Geräteportfolio aufgenommen, um damit aktiv arbeiten bzw. trainieren zu können.

25. September 2021: 

Wie oben schon angesprochen, fand an diesem letzten Samstag im September studioübergreifend ein tolles Cyclingevent statt, was es in dieser Form noch nicht gegeben hat. In allen Studios mit und ohne Outdoorbereich war ein Cyclingmarathon über 4 Stunden zugunsten des Projektes fit nature by Pfitzenmeier geplant. Entweder draußen oder eben im Kursraum, sofern kein Outdoorbereich vorhanden ist. Teilnehmen konnten sowohl Mitglieder als auch Nichtmitglieder. Jeder Teilnehmer konnte wählen, wie viele der 4 Stunden er/sie mitfahren wollte. Die Teilnahmegebühr von 5,-- €/10,-- €  je Stunde kam dem bereits oben erwähnten Projekt fit nature by Pfitzenmeier zugute.


Einige Pfitzenmeier Studios mussten mangels Anmeldungen die Veranstaltung allerdings leider wieder absagen. Genau diese Studios haben keinen Outdoorbereich und ich gehe davon aus, dass genau das auch der Grund für die wenigen Anmeldungen war. Genau weiß ich es allerdings nicht, ob tatsächlich alle Studios ohne Außenbereich das Event absagen mußten. In den Pfitzenmeier Locations mit See und Terrasse war die Resonanz aber überwältigend. Ein sehr gut gemachtes Eventvideo untermauert den Zuspruch seitens der Mitglieder.  

👉👉👉👉👉👉 Eventvideo 

Da ich bei diesem studioübergreifenden Cyclingevent aber nur im Studio Schwetzingen als Kursleiter aktiv war, kann ich auch nur für Schwetzingen sprechen. Dort waren die Bikes zumindest in den ersten beiden Stunden sehr gut gebucht und auch besetzt. In den Stunden 3 sowie 4 waren allerdings spürbar weniger Teilnehmer da. Naja 4 Stunden am Stück draußen in der warmen Herbstsonne auf einem Standrad zu fahren ist dann doch nicht ganz so spannend. Den späten Samstagnachmittag wollten viele bei letztmalig sehr sommerlichen Temperaturen sicher lieber noch mal im Biergarten verbringen bzw. zu Hause mit dem Grill zubereitete Köstlichkeiten genießen. Dennoch war unser Event in Schwetzingen alles in allem ein großer Erfolg. 

Das Cyclingevent: 

Schon in der Woche zuvor waren für das Eventwochenende bereits recht sommerliche Temperaturen angekündigt, somit sollten auch die äußeren Bedingungen für das Ausdauerspektakel am Schwetzinger Fitnesssee passen. Ich ließ es mir nicht nehmen, mich vor meinem Auftritt schon mal radsportlich etwas einzugrooven. Das Rad war gepackt und um ca. 11.30 Uhr machte ich mich auf den Weg.




In Schwetzingen angekommen, hatte ich noch etwas Zeit für einen leckeren Pfitzenmeier Kaffee. Die Bikes und die Musikanlage waren bereits draußen positioniert und die Eventlocation am See startklar vorbereitet. Nach einem kurzen Soundcheck konnte es also pünktlich um 15 Uhr losgehen. Kursleiterkollege Norbert übernahm die 1. Stunde, da er auch noch auf der Seeterrasse im Studio Bensheim für eine Cyclingstunde eingeplant war.

Um 16 Uhr war dann ich an der Reihe. Es war sensationell, im Freien und in dieser Atmosphäre eine Indoorcycling Class zu teachen. Danke an die Verantwortlichen aus dem Hause Pfitzenmeier, dass ihr so was möglich gemacht habt. Auch die Teilnehmer waren völlig begeistert. Einen kleinen Wermutstropfen gab es aber leider doch. Wir Kursleiter hatten aus welchen Gründen auch immer leider kein Mikro zur Verfügung. Der Kurs war zwar ohne Mikro machbar, denn Improvisation ist eine meiner Stärken als IC - Coach, aber um so ein geniales Outdoor - Cyclingevent perfekt abrunden zu können, ist ein Mikro das I-Tüpfelchen. Sollten wir so etwas in Schwetzingen noch mal wiederholen und ich gehe davon aus, dass wir es wiederholen werden, denn die Nachfrage ist definitiv da, dann brauchen die Kursleiter unbedingt ein Mikrofon.





Nach meinem Auftritt gönnte ich mich noch einen weiteren Kaffee, habe den nachfolgenden Kolleginnen und Kollegen noch etwas zugeschaut und mich dann so langsam wieder startklar für die Heimatfahrt nach Hoffenheim gemacht.

Ein sportlicher und erlebnisreicher Tag ging zu Ende. Ich war sehr gespannt auf den Sonntag, der auch wieder ganz im Zeichen des radsportlichen Ausdauertrainings stand, sowohl draußen als auch drinnen.

26. September 2021:

Ich hatte weiter oben bereits erwähnt, dass auch mein Heimatstudio in Schwetzingen inzwischen mit den neuen IC7 - Bikes von ICG ausgestattet wurde. Ihr habt beim Cycling Event am Tag zuvor diese neuen Bikes aber noch nicht gesehen und auch nicht benutzen können. Warum? Nun, weil diese neuen Bikes mit einem technischen Detail ausgestattet sind, das vor der Benutzung einer Einweisung bedarf. Und das war auch der Grund, warum ich sonntags noch mal nach Schwetzingen gefahren bin. Wir Kursleiter hatten an diesem Tag nämlich diese Einweisung. Normalerweise dauert eine Schulung für IC7 - Bikes sogar 2 Tage, aber für uns wurde eine Ausnahme gemacht und das Ganze auf 1 Tag verkürzt. Für den Sonntag war zwar nicht ganz so schönes Wetter angekündigt und es sollte auch etwas regnen, aber erst am späteren Nachmittag bzw. gegen Abend. Da der Workshop nur von 10 - 16 Uhr dauerte, sattelte ich also wieder mein Trek 920 - Pferdchen und rollte bei spannender Herbstkulisse um kurz vor 8 Uhr los gen Schwetzingen. Bei der Rückfahrt eventuell doch in einen Regenschauer zu kommen, nahm ich in Kauf. Wir Radfahrer sind ja nicht aus Zucker.



In Schwetzingen angekommen, hatte ich noch etwas Zeit, um einen Kaffee zu genießen. Das hat bei mir Tradition. Immer, wenn ich in irgendeinem Pfitzenmeier Studio ankomme, nehme ich mir grundsätzlich erst diese Kaffeezeit vor der eigentlichen Aufgabe, die ich zu erledigen habe.

Pünktlich um 10 Uhr startete dann der Workshop Coach by Color. Nach einem theoretischen ersten Teil, in dem noch mal Grundsätzliches zum Thema Ausdauertraining angesprochen wurde, setzten wir uns auf die neuen Bikes und der für mich spannendere praktische Abschnitt begann. Wie bediene ich das Display dieses Bikes und wie arbeite ich damit.

Die IC7 - Bikes sind technisch ziemlich ausgereift und wie vorher schon erwähnt mit einem Display am Lenker ausgestattet, mit dem man watt- und auch herzfrequenzgesteuert seiner Fitness entsprechend arbeiten kann. Ein nach meinem Dafürhalten sehr nützliches und auch wirklich sinnvolles Tool sowohl für mich als Coach, als auch für meine Teilnehmer, die damit effektiv auf einem Indoorbike als Gruppe in einem Indoorcyclingkurs arbeiten bzw. ihre Ausdauer endlich mal richtungsweisend verbessern können. Das Display zeigt durch eine unterschiedliche Farbanzeige (weiß, blau, grün, gelb und rot) genau den Grad der Intensität an. Bevor der Kurs startet, muss der jeweilige Benutzer des Bikes seine individuellen Fitnessdaten eingeben (erstmal geschätzt durch Erfahrungswerte für Teilnehmer, die zum ersten Mal mitfahren oder eben durch einen Test exakt ermittelt) und kann dann im Training über den Widerstand seine Belastung steuern, ohne sich zu überfordern oder auch zu unterfordern. Alle Kursteilnehmer sind während der Kursstunde also auf dem ihrer Fitness entsprechend selben Niveau. Das heißt, wenn im Kurs z.B. GA1-, GA2- oder Intervalltraining angesagt ist, dann bewegen sich alle Teilnehmer in diesen Trainingsbereichen, aber eben in ihren ganz Individuellen. So mit Teilnehmern zu arbeiten war früher sehr viel schwerer, da viele in einem falschen Trainingsbereich unterwegs waren, obwohl eine Pulsuhr am Arm getragen wurde.

Über all die Jahre, die ich nun als Indoorcycling Coach aktiv bin, waren die Bikes von ICG nie ein Thema für mich. Ich als Radsportler bin mit der Geometrie nicht zurechtgekommen. Fühlte mich darauf mehr als unwohl. Mit meinem Arbeitsgerät muss ich mich identifizieren können und mich darauf wohlfühlen, um als Kursleiter zu 100 % glaubwürdig zu sein. Das konnte ich mit den älteren Bikemodellen von ICG nicht. Aber Leute, ich muss euch sagen, dieses Bike überzeugt mich zu mehr als 100%. Ich bin absolut begeistert. Lange hat´s gedauert. Wenn mich etwas überzeugt, dann empfehle ich es auch ohne Einschränkung weiter. Solltet ihr jemals darüber nachdenken und auch planen, euch ein Indoorbike zuzulegen, um im Winter zu Hause im Wohnzimmer radsportlich zu trainieren, dann holt euch das IC7 oder das Topmodell IC8 von ICG. Diese Indoorbikes sind zwar etwas teurer als irgendwelche Standardmodelle, aber die Investition lohnt sich auf Dauer ganz sicher. Ihr werdet damit sehr viel Spaß haben und wirklich effektiv trainieren. Man kann auf diesen Bikes alle Outdoorprofile ohne Einschränkung simulieren. Wenn ich ein "Zuhauseindoorradfahrer" wäre, würde ich beide Bikes jedem Rollentrainer vorziehen, einfach weil sie deutlich robuster sind als ein Rennrad auf einem Rollentrainer. Ohne irgendwelchen zusätzlichen technischen Schnickschnack, den kein Mensch braucht, kann man wattgesteuert sehr effektiv trainieren. Das Display mit all seinen Funktionen reicht völlig aus. Wer aber dennoch mehr digitalen Schnick Schnack braucht, liebe Zwiftfans, diese Bikes sind auch zwiftkompatibel. Das IC8 ist sogar mit einem Rennradlenker und einem Triathlonauflieger ausgestattet. Wer weiß, vielleicht werde ich jetzt doch noch zum Winterwohnzimmerradsportler. Schaun mer mal.  

Mehr Infos zum IC7 und IC8 findet ihr auf der Webseite von ICG.

Gerne wiederhole ich noch mal meine Begeisterung bezüglich der IC7 Bikes und bin schon sehr gespannt, was in den nächsten Wochen in meinen Kursen passieren wird, wenn ich damit mit meinen Kursteilnehmern arbeite bzw. trainiere. Es wird ganz sicher sehr spannend werden. Eventuell berichte ich euch zu einem späteren Zeitpunkt von meinen Erfahrungen. 

Pünktlich um 16 Uhr war der sehr interessante Train the Trainer Workshop "Coach by Color" leider schon wieder vorbei. Danke an Stefan Leber von ICG für dein Teaching und danke an die wenigen Kursleiterkolleginnen und Kollegen, die anwesend waren und es sich nicht haben nehmen lassen, wieder neuen Input in Sachen Indoorcycling zu bekommen. Das ist leider nicht selbstverständlich.

Mein Fazit:

ICG, ihr habt in Sachen Hardware nun endlich mal geliefert, auch wenn ich mit eurer Kursphilosophie noch immer nicht konform gehe. Muss ich aber auch nicht, denn auch in meiner Indoorcyclingphilosophie, die ich praktiziere, lässt sich mit diesen sensationellen Bikes sehr gut arbeiten. Zu keinem Zeitpunkt hätte ich auch nur annähernd daran gedacht, dass ich mal ein Fan von den ICG Bikes werde. Aber die Zeiten ändern sich, wie ihr seht und man sollte niemals nie sagen. Ich habe in diesem Workshop wieder sehr viel sensationellen Input bekommen, von dem ihr, liebe Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer, in meinen Cyclingstunden ganz sicher profitieren werdet.

Nach dem letzten Kaffee des Tages machte ich mich wieder auf den Heimweg Richtung Hoffenheim. Die Straßen und Wege waren entgegen der Wetterprognosen schon deutlich früher nass geworden, aber von oben her hatte es sich schon wieder beruhigt, sodass ich doch überwiegend trockenen Fusses daheim angekommen bin.


Kette rechts

Reiner


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