Hallo Sportsfreunde,
sehr viele von euch wissen, dass ich öfter mal sportlich ziemlich durchgeknallte Aktivitäten im Kopf habe und einige davon auch tatsächlich in die Tat umsetze. Am 18. Mai 2024 war es mal wieder an der Zeit, solch eine Aktion, diesmal in Verbindung mit einem Spendenaufruf, zu realisieren. Ein durchaus ambitioniertes Projekt mit dem Namen "Ketsch me if you can 24h". Mein Ziel war es, mit dem Rennrad auf dem Rheindamm bei Speyer zwischen Ketsch und Altlußheim, in 24 Stunden so oft hin- und wieder zurückzufahren, wie es meine Beine und meine Motivation zulassen.
Dank meiner beiden Mitstreiter Christine und Thomas, den vielen Supportern aus unseren radsportlichen Netzwerken, von denen auch viele im extra für dieses Event von 3°TRIPUGNA(c) produzierten Radtrikot unterwegs waren, dem Ketscher Bürgermeister Timo Wangler höchstpersönlich, der auch in 2 Abschnitten ca. 270 km (1 Mal ca. 100 km und 1 Mal ca. 170 km) mit gerollt ist und natürlich auch des Versorgungsteams am Basislager, konnte ich auch dieses Projekt erfolgreich eintüten. In meiner persönlichen Geschichtsschreibung in der Rubrik radsportliche Verrücktheiten ist nun ein weiteres, sportlich extravagantes Projekt verbucht. Es war ein perfekter Tag am Rhein bei durchwachsenen, dennoch überwiegend akzeptablen bis perfekten Wetterbedingungen (Sonne, Wärme, Wolken, Wind, Kälte in der Nacht und Regenschauer am frühen Sonntagmorgen). Unterm Strich haben meine körperliche und meine mentale Verfassung 514 Radkilometer in ca. 18 Stunden Fahrzeit zugelassen. Zahlen, mit denen ich nicht unzufrieden bin. Natürlich kann man in 24 Stunden noch weitaus mehr Kilometer abspulen, aber dann muss man etwas schneller fahren und deutlich weniger Pausen machen. Doch das war nicht unser Ziel. Der Fokus lag darauf, Gutes zu tun (im Basislager gab es für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer Kaffee und Kuchen gegen eine kleine Spende für die Schwetzinger Tafel). Mit gleichgesinnten Freunden zusammen das zu machen, was uns große Freude bereitet und dabei in 24 Stunden mit einer sehr guten Pausenstrategie (immer nach jeweils 6 Runden mit insgesamt ca. 53 km) so viele Kilometer zurückzulegen, wie möglich waren. Genau das ist uns mehr als gelungen.
Nach einem verregneten Samstagmorgen und dem Aufbau unseres Basislagers auf dem Ketscher Festplatz im Bruch, starteten wir bei sehr guten äußerlichen Bedingungen pünktlich um 14 Uhr unsere Challenge. Mit von der Partie waren bereits einige Rennradbegeisterte aus meinem und Christines radsportlichen Netzwerken, die zum Teil sogar mit dem Wohnmobil angereist waren, um uns gleich zu Beginn bis in den Abend zu unterstützen. Einige blieben sogar bis in die Nacht hinein und/oder waren am nächsten Tag erneut wieder dabei. Auch der Ketscher Bürgermeister, den wir schon einige Monate zuvor mit unserer Anfrage bezüglich der Genehmigung sofort für dieses außergewöhnliche Projekt begeistern konnten, war bereits in voller Radmontur anwesend. Hoch motiviert, wollte er es sich nicht nehmen lassen, mit den Protagonisten zusammen, gleich beim Start der Herausforderung "Ketsch me if you can 24h" dabei zu sein.
Nachfolgend möchte ich euch in gewohnter Manier wieder die Highlights in Bildern und Videos nahebringen. Wer dabei war, wird vermutlich noch mal ein positives Déjà-vu erleben. Wer nicht dabei war, wird sicherlich den Vibe spüren, der von den Fotos und den Videos ausgeht und möchte vermutlich beim nächsten Mal auch dabei sein, so es denn eine Wiederholung geben wird.
Viel Spaß beim Anschauen.
Ab ca. 21 Uhr fing es an zu dämmern und in großen Schritten verlor der Tag seinen Wettstreit mit der Nacht. Je dunkler es wurde, desto mehr dezimierte sich das Fahrerfeld. Bis auf einige wenige verabschiedete sich der Großteil in die Nachtruhe. Ab 2 bis ca. 4 Uhr waren wir sogar noch zu viert. Christine, ich, Thomas und mein Freund Immanuel, der trotz eines anstrengenden Arbeitstages (Notdienst in seiner Apotheke in Rauenberg) von ca. 22 Uhr bis in den Morgen die ganze Nacht an unserer Seite blieb. Diese 2 Stunden von 2 bis ca. 4 Uhr waren für mich die Härtesten der ganzen Challenge. Ich war zwar nicht unbedingt müde, aber es wurde mehr und mehr herausfordernd, mich in diesem Zeitfenster, in dem ich mich normalerweise in der Tiefschlafphase befinde, zu motivieren, dranzubleiben, die Motivation hoch und die Kurbel in Bewegung zu halten.
Ab ca. 4 Uhr wurde die Gruppe wieder gaaanz langsam größer und kurz nach dem die Natur das Licht eingeschaltet hatte, hatte einige Stockwerke höher wohl jemand vergessen, den Wasserhahn fest zuzudrehen. Bei Tagesanbruch fing es an leicht zu regnen. Nicht wirklich schlimm, doch nach einer kurzen Regenpause erhöhte sich die von oben kommende Wassermenge spürbar. Zum Glück dauerte diese 2. Nassphase ebenfalls nicht wirklich lange, sodass wir auch in dieser Zeit ganz normal weiterfahren konnten, somit auch unsere Pausenroutine nicht beeinträchtigt wurde.
Nach Regen folgt aber bekanntlich Sonnenschein. Die dunklen Wolken verzogen sich, der Dammasphalt trocknete sehr schnell ab und je besser die Wetterbedingungen wurden, desto größer wurde auch wieder das Peloton. Teilweise noch größer als am Tag zuvor.
Kurz vor 14 Uhr am Pfingstsonntag, den 19. Mai 2024 war das Projekt "Ketsch me if you can 24h" eingetütet. Ein unbeschreibliches Gefühl, nach 24 Stunden und 514 gefahrenen Kilometern ein letztes Mal am Basislager anzukommen und zu wissen, die Beine können sich ab jetzt erholen.
Danke! Danke! Danke! Danke! Danke! Danke!
An Christine für diese verrückte Idee und dass ich sie mit dir, mit allem drum und dran in die Tat umsetzen durfte.
An Thomas, dass du es mit Christine und mir durchgezogen hast.
An die Gemeinde Ketsch und an den Bürgermeister Timo Wangler für die Unterstützung und die schnelle sowie unbürokratische Genehmigung.
An alle Radfahrerinnen und Radfahrer für euren grandiosen Support und eure Spenden.
An die Damen im Basislager für die tolle Versorgung aller Aktiven.
An alle Sponsoren für die vielseitige Unterstützung.
An alle, die Fotos gemacht haben.
An alle sonstigen Beteiligten, die in irgendeiner Art und Weise zum Erfolg dieses Projektes beigetragen haben. Ganz besonders an Rainer Müller für das Zelt, das restliche Equipment und deine damit verbundene großartige Hilfe.
Und zu guter Letzt noch ein großes Dankeschön an die Schwetzinger Zeitung für den medialen Support und den sensationellen Bericht.
Diese Verrücktheit wird wohl noch sehr lange in den Köpfen aller Beteiligten präsent sein oder man wird sich sehr gerne daran erinnern.
Ob es eine Wiederholung geben wird, wird sich sicher in den nächsten Monaten klären. Stay tuned!
Kette rechts
Reiner
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen