Mittwoch, 11. Mai 2022

Mallorca 2022 - Radfahren auf DER Radsportinsel schlechthin

Hallo Sportsfreunde,

"Malle ist nur einmal im Jahr"

Diese Redensart wird von der Partygemeinde sehr gerne benutzt, um zu rechtfertigen, dass man auf Mallorca, wenn man schon mal vor Ort ist, ordentlich auf den Putz hauen bzw. die Sau rauslassen muss. Das kann man machen, muss man aber nicht. Diese wunderschöne Insel hat sehr viel mehr zu bieten, als sich nur in irgendwelchen "Etablissements" niveaulos trinkend ins Koma zu befördern. Situationsbedingt hat sich in den letzten 2 Jahren diesbezüglich zwar vieles verändert, dennoch ist dieser Trinktourismus, wenn auch abgeschwächt, noch immer existent. Ich bin der Meinung, das Leben ist einfach zu kurz, um noch zusätzlich aktive Selbststerbehilfe zu betreiben, grins. Warum man das macht, kann ich als Sportler nicht wirklich nachvollziehen, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. 

Ich bin zwar auch nur einmal im Jahr auf Mallorca, aber nicht, um zu feiern, sondern um 9 Tage lang diese wunderschöne Insel mit dem Rad zu erleben. Auch wenn ich mittlerweile schon sehr viele Ecken der Insel kenne, viele Strecken schon oft gefahren bin, ist es jedes Mal aufs Neue ein Hochgenuss, Mallorca radsportlich zu erleben und auch immer wieder neue Strecken und Landschaften zu entdecken sowie zu genießen.

Nachdem mein Trainingscamp auf Mallorca in 2020 und 2021 aus bekannten Gründen leider nicht stattfinden konnte, hat es 2022 endlich wieder geklappt. Vom 21. April bis zum 1. Mai 2022 gab es ein Revival auf der schönsten Radsportinsel auf Gottes Erdboden. Ich hatte wie immer seeeehr viel Spaß. 

Nachfolgend möchte ich euch mal über mein Erlebtes, aufgeteilt in die verschiedenen Trainingstage, in Wort und Bild berichten. Freut euch auf tolle Fotos. Ich hatte zusammen mit meinem Busenfreund Dirk die große Ehre, als Guide eine Radgruppe über die Insel führen zu dürfen. 

Tag 1: Anreise, Ankommen und Eingewöhnen (Ra(t)dlos und dennoch zufrieden).
 
Nachdem ich am 20.4. tagsüber alle wichtigen Dinge (privat und geschäftlich), die es noch zu erledigen galt, auf meiner To-do-Liste abgehakt und meinen Koffer gepackt hatte, setzte ich mich gegen 23.30 Uhr in mein Auto und das Radsportabenteuer Mallorca 2022 begann. Geschlafen hatte ich nur etwa eine Stunde, aber wer braucht schon Schlaf, wenn solch ein grandioses Abenteuer vor einem liegt. Um 00.30 Uhr traf ich mich mit Dirk und der toughen Katrin, die sich nach ihrer Triathlonkarriere mittlerweile nur noch auf das Radfahren sowie das Schwimmen konzentriert und in diesen beiden Disziplinen sehr vielen männlichen Zeitgenossen das Fürchten lehrt. Nach einer kurzen Anprobe der Radhosen, die Dirk bei mir bestellt hatte, machten wir 3 uns auf den Weg zum Flughafen Frankfurt. Am Airport angekommen, parkte ich wie all die Jahre zuvor mein Auto im Parkhaus Platzhirsch in Kelsterbach. Der Shuttlebus, der uns zum Terminal 1 bringen sollte, ließ nicht lange auf sich warten.
 
 
Am Terminal 1 angekommen, gings direkt zum Condorschalter, der um 02.30 Uhr bereits besetzt war. Wir mussten also nicht sehr lange vor dem Schalter warten. Eingecheckt waren wir schon über das Internet, sodass wir nur noch unsere Koffer abgeben mussten.
 
Bei mir kam ab diesem Zeitpunkt nun auch die heiß ersehnte Urlaubsstimmung auf und die Freude auf das, was vor mir lag, stieg ins Unermessliche. 9 Tage Radfahren auf der schönsten Radsportinsel der Welt. Diese Freude in Verbindung mit viel Adrenalin im Blut hielt mich weiterhin einigermaßen wach. Dennoch war es wichtig, diesen Zustand mit etwas Koffein noch zu unterstützen, denn erste leichte Ausfallerscheinungen machten sich bemerkbar. Also schlenderten wir zur nächstgelegenen Kaffeebar, die um diese Zeit tatsächlich auch schon geöffnet hatte. Kaum stand der Kaffee vor uns, traf auch schon der nächste Mitreisende am Stehtisch ein. Immanuel, der fehlende dritte Mann aus unserer Mallorca-Männer-WG. Bei der Begrüßung deutete sich bereits an, dass wir 3, Dirk, Immanuel und ich in den vor uns liegenden Tagen sehr viel Spaß haben würden. 
 
Das Koffein erreichte die Blutbahn, die Sicherheitsschleuse war erfolgreich passiert und das Abfluggate erreicht. Dort waren mittlerweile viele weitere Mitreisende aus unserer insgesamt über 100 Personen starken Reisegruppe eingetroffen. Da die Anreiseuhrzeiten und -termine nicht für alle gleich waren, sollte sich die gesamte Gruppe erst in den nächsten 1 - 2 Tagen im Hotel auf Mallorca vervollständigen. Des Weiteren reisten aus meinem radsportlichen Netzwerk auch noch einige weitere Jungs an, die sich in anderen Hotels niederließen (Andreas und Ernst).
 
Um 05.10 Uhr war es dann endlich so weit, der Flieger hob ab mit Ziel Palma de Mallorca. Also noch etwas mehr als 2 Stunden und wir waren auf der Insel.
 




Wohlbehalten bei noch passablem Wetter (das sollte sich allerdings gegen Abend deutlich verändern) auf der Insel gelandet und das Gepäck bereits im Transferbus verstaut, mussten wir uns noch einige Zeit in Geduld üben. Ein Campteilnehmer aus Nordrhein-Westfalen, dessen Maschine etwas später landete und der auch auf unseren Hotelzubringer gebucht war, musste leider etwas länger auf sein Rad warten. 

Mit ca. einer halben Stunde Verspätung ging es dann endlich los Richtung Playa de Muro. Vorbei an einer wundervollen Kulisse, dem Tramuntana - Gebirge, Schauplatz einiger in den nächsten Tagen vor uns liegenden Radrunden.

Am Hotel Las Gaviotas, das direkt am Kreisel mit dem großen Klappstuhl liegt, angekommen, brauchten wir alle erst mal ein sättigendes Frühstück, denn fliegen macht hungrig. 

Dieses Foto ist aus dem Jahr 2019.

Wir stellten die Koffer in einem Nebenzimmer ab und schlugen uns dann im Speisesaal so richtig die Bäuche voll. Danach checkten wir ein. Unser Zimmer war sogar schon bezugsfertig. Also ab ins Nachtlager der nächsten Tage und Koffer auspacken. Nach dem Auspacken schraubte Immanuel sein mitgebrachtes Schmuckstück (Scott Foil 2022) zusammen.

Dirk und ich machten uns schon mal auf Erkundungstour und kauften Getränke ein. Bei unserem Radverleih (Hürzeler) fragten wir auch gleich nach, ob wir ggf. unsere Räder, die wir erst ab dem nächsten Tag gebucht hatten, bereits schon am Abend abholen können. Unkompliziert, wie man es von Hürzeler kennt, war das natürlich möglich. Das nenne ich Professionalität und Kundenservice. Nach einem ersten Besuch am Wasser und wieder zurück im Hotel planten wir den Rest des Tages. Noch immer war das Wetter einigermaßen ok, aber es braute sich bereits etwas zusammen.

Nachdem Immanuel von seiner kurzen Testfahrt wieder zurück war, gings direkt los auf eine 10 km - Laufrunde, um noch vor dem angekündigten Regen wieder im Hotel zu sein. 

Kaum zurück in der Unterkunft, kamen auch schon die ersten Tropfen von oben. 

Der Regen wurde stärker. In einer Regenpause holten wir die Räder ab und chillten dann bis zum Abendessen.

Ab jetzt bis in die späte Nacht hinein war Mallorca auf dem Regenradar nur noch dunkelblau eingefärbt, was nichts Gutes bedeutete. Nach dem Essen wollten wir noch einen Verdauungsspaziergang machen, der aber buchstäblich ins Wasser fiel. Es regnete Hunde und Katzen. Unfassbar!!!!

Da es nun nicht mehr möglich war, auch nur noch einen Schritt vor die Tür zu setzen, ohne nass bis auf die Haut zu werden, verbrachten wir den Rest dieses ersten Abends eben in der Hotelbar. Lange saßen wir allerdings nicht, denn in der Nacht zuvor kam der Schlaf ja viel zu kurz. 

Tag 2: Nasses Erwachen und Einrollen (Cala Sant Vicenc, Maffaytal).

Wider Erwarten war die 1. Nacht im Hotel in Sachen Ausruhen für mich nicht wirklich schlecht. Ich konnte recht gut schlafen, was zu Beginn einer neuen Schlafumgebung bei mir normalerweise nie der Fall ist. Somit war ich einigermaßen ausgeruht. Wir starteten direkt nach dem Aufstehen mit einer Schwimmsession in den Tag. Wie man auf den Fotos sehen kann, kamen in der Nacht vermutlich noch sehr viele Regentropfen von oben. Es hatte auch ziemlich abgekühlt. Das Wasser im Pool war deutlich wärmer als die Luft außerhalb. Der Regen hatte sich verzogen. Am Himmel war fast keine Wolke mehr zu sehen.

Nach einer guten halben Stunde hatten die 3 Badenixen die 1. Trainingseinheit des Tages im Kasten. Jetzt duschen und ab zum Frühstück. Der dafür nötige Hunger war mehr als deutlich zu verspüren. Heute stand Einrollen nach Cala Sant Vicenc und durch das Maffaytal auf dem Programm. Als Startzeit hatten wir 10 Uhr vereinbart. 

Nach kurzer Begrüßung und Einweisung durch Dirk fuhren wir mit unserer Gruppe los über Pollenca nach Cala Sant Vicenc.



Die Guidos äh Guides

Bevor wir den obligatorischen Kaffeestopp direkt in der Bucht von Cala Sant Vicenc machten, wurde vor spektakulärer Kulisse erst mal ein wenig gepost.



Nach dem leckeren Kaffee rollten wir zurück nach Pollenca, dann durch das wunderschöne Maffaytal und über Campanet, Búger sowie Sa Pobla und durch das berühmte Schilf zurück zum Hotel.


Am Hotel angekommen, konnten wir 67 Kilometer verbuchen. Ein für mich perfekter Start in ein mit vielen Radkilometern vollbepacktes Trainingscamp.

Einige aus der Gruppe gingen direkt auf ihr Zimmer, andere drehten ein kleines weiteres Ründchen auf dem Rad. Dirk und ich machten noch einen Anschlusslauf über 6 km. Damit hatten wir beide an diesem 2. Tag auf der Insel alle Disziplinen des Ausdauerdreikampfs abgedeckt.


Nach der wohlverdienten Dusche lungerten wir noch ein wenig auf unserem Hotelzimmer rum. Pünktlich um 19.00 Uhr ging es dann zum Abendessen. Da diesmal am Abend das Wetter passte, machten wir noch einen Verdauungsspaziergang. 

Danach planten wir in der Hotelbar den nächsten Tag, der wettertechnisch ein weiteres Mal eher mäßig werden sollte. Wir beschlossen, die auf unserer Tourenagenda stehende 100-er Schleife auf knapp 70 Kilometer zu verkürzen und Richtung Cap de Formentor zu rollen, denn es waren immer mal wieder kürzere und teilweise auch etwas längere Regenschauer vorhergesagt. Der Wind sollte uns auch zu schaffen machen.

Tag 3: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt (Petrarunde über das Wellblech).

Das Frühstück um Punkt 08.00 Uhr war am 3. Tag bereits zur Tradition geworden, aber auch der obligatorische Blick auf das Wetterradar. Die Veränderung der Wetterlage zum Guten, die wir uns insgeheim noch erhofft hatten, war über Nacht leider doch nicht eingetreten. Das Wetter machte uns kurz vor der geplanten Abfahrt um 10.00 Uhr sogar noch ein weiteres Mal einen Strich durch die Rechnung. 

Wir mussten unsere Runde erneut etwas umplanen, um irgendwie dem Regen zu entgehen. Leider gelang uns das auch auf dieser ein 2. Mal veränderten Schleife doch nicht immer. Wären wir allerdings Richtung Cap de Formentor gefahren, wären wir aufs Heftigste geduscht worden. So blieb es bei wenigen Regenschauern, die nicht ganz so schlimm waren.

 

Mit unserem Gruppetto bewegten wir erst mal eine ganze Weile Richtung Südosten und bogen an der Tankstelle im 2. Talkessel vor Arta nach rechts auf die Ma - 3330 ab. Diese nach Petra führende Straße nennen wir deutschsprachigen Radsportler auch das "Wellblech" und dieser Name ist definitiv Programm. Es ist eine wellige und sich wie Kaugummi hinziehende, verkehrsarme Piste ins Landesinnere bis nach Petra. Man kann dort bei günstigem Wind richtig schnell fahren, sich durch die vielen Wellen, die bei ungünstigen Windverhältnissen definitiv keinen Spaß machen, aber auch komplett ins Koma katapultieren. Egal wie die klimatische Situation auch ist, es ist dennoch jedes Mal ein Highlight, dort unterwegs zu sein. Wir hatten an diesem Tag leider charakterformenden Gegenwind mit leichtem Nieselregen.


Auf den Kaffeestopp in Petra, der normalerweise ein Pflichtprogramm ist, verzichteten wir wetterbedingt und rollten über Sineu, Muro, Sa Pobla und erneut durch das Schilf zurück zum Hotel. 


Im Schilf kam nochmal ein weiterer Regenschauer von oben. Aufgrund der nassen Straße mussten wir deshalb etwas vorsichtiger fahren und leider waren die Windverhältnisse nicht ganz so günstig wie am Vortag. Wer das Schilf von Sa Pobla Richtung Playa de Muro bei Rückenwind kennt, weiß, was das bedeutet. Ca. 8 Kilometer die Beine platt machen bei 35 bis teilweise 45 km/h und ausgelutscht am Hotel ankommen. Am Ende unserer 3. Tour zeigte mein Garmin 68,5 Kilometer an, eine ähnliche Distanz wie am Tag zuvor. Wie oben schon erwähnt, war zwar der 1. Hunni geplant, aber aufgrund des Wetters waren alle doch recht zufrieden, dass wir zumindest diese Strecke fahren konnten, ohne wirklich richtig nass geworden zu sein. 

Da die Beine nach 2,75 Stunden auf dem Rad noch einigermaßen frisch waren, beschlossen Immanuel und ich mit weiblicher Begleitung (schön Franzi, dass du dabei warst), noch ein Anschlußläufchen zu machen.

Nach der Laufrunde wurde das Wetter wie im Wetterradar angekündigt von Stunde zu Stunde immer besser. Es war zwar noch immer recht frisch, aber es kündigte sich bereits an, was wir wettertechnisch am nächsten Tag und an den weiteren Tagen danach zu erwarten hatten. Es lag bestes Radwetter vor uns. Also machten die Guides vor der nächsten Energiezufuhr noch einen Kurzbesuch am Strand, denn man ist viel zu selten am Meer. 

 

Wie das Frühstück um 08.00 Uhr waren mittlerweile auch das Abendessen um Punkt 19.00 Uhr, der Verdauungsspaziergang danach und das abendliche Revuepassieren lassen des Tages sowie eine kurze Besprechung der Tour des nächsten Tages zur Tradition geworden.

Tag 4: Mord im/am Orient(express).

Der 4. Tag auf der Insel begann wieder mit einer Aufwacheinheit im Wasser, um für den radsportlichen Ausflug in den Orient klar im Kopf zu sein. Die 3 Badenixen fielen quasi vom Bett direkt ins Wasser. 

Nach der offiziellen Begrüßung des vor uns liegenden Tages und der Frühstücksroutine um 08.00 Uhr rollte unser Peloton bei sensationellem Wetter pünktlich um 10.00 Uhr los in das Land der aufgehenden Sonne. 


Durch Alcudia und am Kitesuferstrand entlang führte unsere Route erst mal in das bereits am 2. Inseltag durchquerte Maffaytal und weiter Richtung Alaro. 


Wir wählten die Strecke von der Playa de Muro ausgehend bewusst in dieser Variante, sprich nicht im Uhrzeigersinn, sondern in umgekehrter Richtung. In dieser Form ist die Schleife über den Orient meiner Meinung nach einfach schöner zu fahren und man hat die Höhenmeter im ersten Teil der Tour. Kann im zweiten Teil der Strecke also ausrollen oder, wenn es die Tagesform zulässt, noch bisschen Tempo machen. Nach einem kleinen Absteher durch die Altstadt von Inca begann bei Alaro dann der Anstieg hoch auf den Orient. Über eine kurze Hochebene ging es dann weiter auf den Coll d'Honor.








Das obligatorische Gruppenfoto auf dem Coll d'Honor durfte selbstverständlich auch nicht fehlen. Warum auch immer haben wir es allerdings leider nicht geschafft, alle aus unserem Gruppetto auf das Foto zu bekommen.

Die Höhenmeter des Tages waren geschafft. Von nun an begann der entspanntere Teil der ersten über 100 Kilometer langen Ausfahrt. Nach einer kurzen Info an das Peloton, wie es nun weiter geht, rollten wir bergab nach Bunyola. Jeder in seinem Tempo. Treffpunkt war unten am Ende der Abfahrt. Auf halber Strecke bergab traf ich einen Radsportfreund, der mich an meinem Trikot erkannt und lautstark meinen Namen gerufen hat. Christian, der Bürgermeister der südhessischen Stadt Lorsch, mit dem ich in den letzten Jahren schon das eine oder andere auf dem Rad erlebt habe. Das übrigens auch auf Mallorca. Durch einen regen Austausch im Vorfeld des Trainingscamps wussten wir, dass wir zeitgleich auf der Insel sind, aber nicht wann und wo wir uns treffen würden. Jeder war mit seiner eigenen Trainingsgruppe vor Ort und somit standen bei jedem von uns auch unterschiedliche Ausfahrten auf dem Programm. Wie es der Zufall wollte, trafen wir uns auf meiner Abfahrt vom Orient.

Leider reichte die Zeit nur für einen kurzen Plausch, denn ich musste zeitnah zum Treffpunkt am Ende der Abfahrt und er weiter Richtung Gipfel, wo er mit seiner Radgruppe einen Treffpunkt vereinbart hatte. Dennoch hat es mich sehr gefreut, ihn mal wieder live und in Farbe zu sehen. 

Wir pedalierten nun in einem ordentlichen Tempo von Bunyola weiter nach Santa Maria del Cami. Auf diesem Streckenabschnitt geht es flach bergab, sodass man ein sehr schönes Tempo fahren kann, ohne sich wirklich anstrengen zu müssen. Immer so im Bereich zwischen 35 und 40 km/h. Teilweise sogar 45 km/h. 

In Santa Maria del Cami machten wir dann unseren heiß ersehnten Kaffeestopp. Natürlich im Restaurant Celler Sa Sini, wo es meiner Meinung nach den besten Kuchen auf der ganzen Insel gibt. Korrigiert mich, wenn es nicht so ist.

Von Santa Maria del Cami ging es nun weiter durch die Gärten gen Sa Pobla. Wieder in einem ganz ordentlichen Tempo. Leider bremsten uns auf diesem Teilstück 2 platte Reifen etwas aus. Die Guides wurden ihrer Führungsrolle gerecht und behoben die Schäden. Im Schilf, trotz erneut etwas ungünstiger Winde, konnten wir dann noch mal schön auf die Tube drücken.


Wieder am Hotel angekommen, konnten wir ca. 120 Kilometer bei bestem Radwetter in unsere Statistik eintragen. Ein Bilderbuchtag auf dem Rad begann ab jetzt auszuklingen.


Bis zum Abendessen war nun relaxen angesagt. Nach der abendlichen Energiezufuhr machten wir den mittlerweile auch traditionellen Verdauungsspaziergang und besprachen in der Hotelbar bei einem Kaffee den nächsten Tag. Geplant war ein Ruhetag, der eigentlich keiner war. Nach der Besprechung wechselten wir zeitnah in den Ruhemodus bis zum nächsten Morgen.

Tag 5: Ein Ruhetag, der keiner war.

Dieser Tag war in unseren Tourenplan als Ruhetag ausgewiesen. Dirk mein Guidekollege, und viele andere aus unserer Radgruppe nutzten ihn auch als solchen. Verbrachten den Tag also mit Schwimmen, einer ganz kurzen Runde auf dem Rad oder mit chillen am Pool bzw. am Strand. 3 Verrückte (Katrin, Immanuel, Andreas) und ich saßen auch an diesem Tag natürlich wieder auf dem Rad und nutzten diesen, um eine Coast 2 Coast Schleife zu drehen. Eine wirklich tolle Runde, die ich in dieser Form bisher noch nie gefahren bin. Diese sensationelle Tour steht beim nächsten Trainingscamp definitiv auf unserer Liste.

Der Tag wurde begrüßt, das Frühstück eingenommen und um 09.30 Uhr starteten wir 4 in Richtung Süden. Über Muro und Sineu führte unsere Route am Randa vorbei nach Lucmajor und weiter bis nach Sa Rapita, das wie Alcudia auch direkt am Meer liegt, nur eben auf der anderen Seite der Insel.


Der Fotostopp am Aussichtspunkt in Muro war natürlich Pflichtprogramm. Es ist immer wieder aufs Neue faszinierend, was man von dort für einen Blick auf die Bucht von Alcudia hat, obwohl diese Plattform nicht wirklich hoch gelegen ist.


Unsere Route führte wie so oft an der für mich sagenumwobenen Villa Joy vorbei. Jedes Mal an diesem Wegweiser stelle ich mir die Frage, was das wohl für ein Etablissement ist. Hmmmmm........



Nach 2 Fehlversuchen in Llucmajor, den richtigen Weg zu finden (Karten lesen kann manchmal eine große Herausforderung sein), waren wir endlich auf der sensationellen, recht verkehrsarmen M - 6015. Diese Straße führt auf deutlich über 10 Kilometern Länge flach bergab durch wunderschöne Landschaften direkt ans Wasser nach Sa Rapita. Bei Gegenwind in umgekehrter Richtung dort zu fahren, sollte man tunlichst vermeiden, wenn man kann. Das könnte schmerzhaft werden, grins.

Welcome 2 Sa Ràpita. Nachdem wir etwa 2 Kilometer am Strand entlang fuhren, machten wir unsere wohlverdiente Kaffeepause.


Nach dem Kaffeestopp mit einem unfassbaren Blick auf das offene Meer begann unsere Rückfahrt zurück an den nordöstlichen Strand. 

Unser Rückweg an die Playa de Muro führte über Campos, Porreres, Petra, Santa Margalida und Can Picafort. 

Die digitale Streckenaufzeichnung blieb bei 144,1 Kilometer stehen. Ein nicht unanstrengender, weiterer toller Tag auf dem Rad war eingetütet. Nicht so schlecht für einen Ruhetag :-).

Jetzt war wieder Relaxen bis zum Abendessen angesagt. Der Rest des Abends lief ab, wie die Tage zuvor. Abendessen, Spaziergang, Revue passieren lassen des aktuellen Tages und die Besprechung der Tour des nächsten Tages. 

An diesem Abend kam bei mir zum ersten Mal das Gefühl auf, dass, je weiter wir in dieser Routine drin waren, desto schneller die Zeit verging. Vor uns lag bereits der 6. Inseltag.

Tag 6: Am Rand(e)a des Wahnsinns.

Der neue Tag begann erst mal wieder mit einer kurzen Schwimmsession. Die vom "Ruhetag" noch immer recht müden Knochen mussten für die bevorstehende Etappe zum Randa, dem Tafelberg nordöstlich von Palma, ja irgendwie wieder aktiviert werden.

Die Speicher waren gefüllt mit Frühstückskalorien. Start zum mallorquinischen Tafelberg war um 10 Uhr. Heute war zum ersten Mal auch Ernst mit von der Partie, ein radsportlich ziemlich tougher Zeitgenosse aus dem Klub der 70 - Jährigen.

 

Unsere Route führte erst mal wieder zum Aussichtspunkt in Muro. Von da aus ging es dann weiter über Sineu, Montuiri nach Randa und hoch auf den Tafelberg.






Die Auffahrt zum Gipfel ist durchaus sportlich, wenn man ordentlich in die Pedale tritt. Muss man aber nicht machen. Man kann das Klettern auch geniessen. Egal wie man es macht, oben wird man mit einer sensationellen Aussicht belohnt. Das Zücken der Handys für Fotos und das Posing auf 534 Metern Höhe sind natürlich obligatorisch. 



Zurück zum Hotel änderten wir die Strecke ein wenig, sodass wir am Ende der Randatour im Norden und im Süden je eine Schleife hatten. Das ist auf der Karte sehr schön anzuschauen. Die Kaffeepause machten wir im Zentrum von Sineu, deshalb ist auf der Karte fast mittig eine weitere ganz kleine Schleife zu sehen.

Auch an diesem Tag pedalierten wir von Sa Pobla ausgehend wieder recht sportlich durch das Schilf. Leider schon wieder bei nicht ganz so günstigen Windverhältnissen. Am Hotel angekommen, konnten wir weitere 100 Kilometer in unser Logbuch eintragen. Der Rest des Tages verlief identisch zu den Tagen zuvor. Ich möchte mich nicht wiederholen, ihr kennt mittlerweile den Ablauf.

Tag 7: Der König ist tot, es lebe der König. Die Königsetappe.

Am 7. Tag sollst du ruhen. So steht es im Alten Testament. Du kannst aber auch die Königsetappe tun. So stand es auf dem Tourenplan von Phoxxyguide und Legendirk. Also raus aus den Federn, ab in die Frühstückshalle, im Zimmer in Schale werfen und danach zum Treffpunkt am Hoteleingang. Das Wetter war nicht schlecht, aber leider nicht ganz so gut wie am Tag zuvor. Die Windweste sollte auf unserer Königsetappe ein sehr nützliches Kleidungsstück werden, zumal wir auch über den legendären Puig Major fuhren. Um 9.30 Uhr ging es los Richtung Pollenca, erneut ein Stück entlang des spektakulären Kitesurferstrandes.



Kurz vor Port de Pollenca bogen wir links ab, rollten durch die Felder nach Pollenca. Von dort aus dann hoch zum Kloster Lluc und weiter zum berühmten Kiosk am Viadukt, wo man rechts abbiegt, um nach Sa Calobra zu gelangen. 






Sa Calobra ließen wir rechts liegen und kletterten auf 2 Rädern weiter hoch bis zum Tunnel auf dem Puig Major. Am anderen Ende des Tunnels stoppten wir, um einige Infos für eine sichere Abfahrt an die Gruppe weiterzugeben. Die Abfahrt vom Puig Major runter nach Soller ist sensationell, aber vor allem lang und nicht ungefährlich, wenn man im Flow und irgendwann nicht mehr so richtig bei der Sache ist. 







Auf der Abfahrt runter nach Soller rollte jeder in seinem eigenen Tempo. Am Ortseingang von Soller war wieder Treffpunkt, bevor wir gemeinsam auf der spektakulären, welligen Küstenstraße nach Deia weiterfuhren.



Vom wunderschön gelegenen Deia ging es weiter nach Valldemossa. Dort verließen wir die Küstenstraße und bewegten uns wieder ins Landesinnere. Im Zentrum von Valldemossa machten wir unsere wohlverdiente Kaffeepause.





Nach diesem mehr als verdienten Boxenstopp führte unser Weg weiter nach Santa Maria del Cami. Andreas, Ernst und ich, wir ließen es uns nicht nehmen, das berühmte Postkartenmotiv von Valldemossa fotografisch festzuhalten. Der Rest fuhr einfach weiter, ohne dieses tolle Panorama überhaupt wahrzunehmen. Deshalb verloren wir drei ein wenig den Anschluss an die Gruppe. An einer Kreuzung nach etwa 3 Kilometern bemerkten die Ausreißer den Verlust und warteten auf uns. Somit war die Gruppe wieder zusammen und rollte mit einem sehr guten Tempo Richtung Santa Maria.


Ab Santa Maria del Cami ging es für das Gruppetto einmal mehr durch die Gärten bis Sa Pobla und ab Sa Pobla bei erneut nicht wirklich günstigen Winden durch das Schilf bis zum Hotel. 

Ein sportlich arbeitsreicher weiterer Tag im Sattel mit knapp 145 Kilometern und nicht wenigen Höhenmetern konnte in unser Inselgeschichtsbuch eingetragen werden. Meine Beine waren nach mittlerweile 7 Tagen auf dem Rad doch ziemlich platt. Aber ich war ja zum Radfahren auf der Insel und nicht, um mich wie die Partygemeinde mit trinkbaren Drogen zu betäuben. Also nicht jammern und einfach weiter machen.

Am Abend hielt dann wieder die gewohnte Routine Einzug. Ein Ablauf, den ich jetzt nicht mehr kommentieren muss. Ihr seid ja im Bilde.

Tag 8: Endlich Kaffeepause in Petra. 

Auf unserem Tourenplan stand an diesem Tag zum 2. Mal das Zauberwort "Ruhetag". Ich und einige andere packten deshalb die Gelegenheit am Schopfe für eine 80 Kilometerrunde, um endlich in Petra den heiß ersehnten Mandelkuchen zu genießen. Guidekollege Dirk und der Rest unserer Gruppe bleiben dem Zauberwort treu und legten die Beine hoch. Mein 8. Tag auf der Insel begann nach einigen Tagen Pause wieder mit einer Aufwacheinheit im Wasser.

Nach der anschließenden Kalorienzufuhr trafen wir uns um 10 Uhr am Hoteleingang. Mit dabei waren auch noch zwei Jungs aus der Rhein - Neckar - Region, die extra für den Radmarathon Mallorca 312 auf die Insel gekommen waren. Schön, Jan und Marc, dass ihr uns bis Sineu begleitet habt.

Wir rollten am Anfang der Petraschleife gleich mal durch das Schilf nach Sa Pobla. Jetzt aber zum 1. Mal in die andere Richtung. Super, um den Motor direkt am Anfang der Tour richtig warm zu fahren. Von Sa Pobla aus fuhren wir dann weiter über Llubi nach Sineu. Dort, wie bereits erwähnt, stiegen Jan und Marc wieder aus, da sie noch etwas mit ihren Frauen unternehmen wollten. Für uns ging es direkt weiter ins Mandelkuchen - Epizentrum. In Petra warteten der Kaffee sowie das sensationelle fluffige Gebäck schon auf uns.







Nachdem jeder seinen Gaumen zufriedengestellt hatte, setzte sich unsere kleine Gruppe wieder in Bewegung. Ein letztes Mal in unserem Trainingscamp rollten wir komplett über das Wellblech, aber in die andere Richtung bis zur Verbindungsstraße Can Picafort/Arta.

An der Verbindungsstraße angekommen, bogen wir nach links ab Richtung Can Picafort und im nächsten Talkessel ging es noch mal nach links und somit wieder in die Richtung, von der wir gerade gekommen waren. Raus kamen wir in Santa Margalida. Diese Strasse bin ich vorher nur 1x gefahren, hatte also nicht mehr wirklich auf dem Schirm, wie schön es da ist. Ab Santa Margalida fuhren wir auf einem kleinen Weg durch die Felder, dann weiter auf einer nicht ganz so stark befahrenen Straße nach Can Picafort und am Wasser entlang zurück zu unserem Hotel.

Der 2. Ruhetag war somit auch eingetütet. Mit etwas mehr als 82 Kilometern diesmal etwas erholsamer als der Erste, lach.

Der Rest des Tages lief ab wie all die Tage zuvor. Ihr kennt das Prozedere ja in Gänze.


Tag 9: Kaffeefahrt nach Sant Salvador.

An diesem 9. Tag stand der letzte Gran Fondo (100 Kilometer) auf unserer Insel - Tourenliste. Das Peloton war nach dem Ruhetag wieder größer geworden. Wir hatten allerdings nur wenig Zuwachs, denn einige waren bereits wieder auf dem Weg zurück in die Heimat, unter anderem unser Zimmergenosse Immanuel, und einige andere wollten noch mal etwas chillen, da sie am Radrennen Mallorca 312 teilnahmen, das am folgenden Tag stattfand. In Sant Salvador wartete nach Randa eine weitere sensationelle Aussicht auf uns, auf die wir uns schon sehr freuten. Es ist immer wieder aufs Neue ein Genuss, da oben zu stehen und den Rundumblick über die ganze Insel zu genießen. Pünktlich um 10 Uhr mit zahlreichen Frühstückskalorien im Bauch machten wir uns auf den Weg Richtung Arta. 



Wie einige Tage zuvor bogen wir im 2. Talkessel wieder rechts ab auf das Wellblech. Auf einer Anhöhe kurz vor Petra ging es dann links ab in das wunderschöne Orangental. Die Straße durch das Orangental ist sehr wenig bis gar nicht von Autos befahren und führt direkt nach Manacor.





Von Manacor aus rollten wir auf einer wieder etwas stärker befahrenen Hauptstrasse nach Felanitx und von da aus hoch zum Aussichtspunkt Sant Salvador, wo wir eine wohlverdiente Kaffeepause machten.

Was für eine Aussicht. Wie schon erwähnt, bin ich jedes Mal völlig geflasht, wenn ich da oben stehe und rundum über die Insel blicke. 





Nach der Abfahrt runter nach Felanitx ging es nicht auf selber Strecke wieder zurück zum Startpunkt, sondern wir veränderten die Route. Über Porreres, Petra und Santa Margalida bewegten wir uns zurück nach Can Picafort und weiter zum Hotel. Der letzte Inselhunni war nun leider auch Geschichte 😢.


An der Playa de Muro waren die Vorbereitungen für den am nächsten Tag stattfindenden Radmarathon Mallorca 312 bereits nahezu abgeschlossen.


Nach dem Duschen schlenderte ich noch ein wenig über das Expogelände und seht her, wen ich zu Gesicht bekommen habe. Kennt ihr die beiden, den auf der linken und den auf der rechten Seite?

Über den vorletzten Abend auf der Insel muss ich keine Worte verlieren, denn dieser verlief natürlich wie an den Tagen zuvor. 

Tag 10: Der jüngste Tag.

Der letzte Tag unter der Frühjahrssonne Mallorcas begann sehr früh. Dirk und ich wollten uns den Start vom Radmarathon Mallorca 312 nicht entgehen lassen. Wir mussten nur vor die Tür, denn die Route führte direkt an unserem Hotel vorbei. Wie weiter oben schon erwähnt, waren einige aus unserem Gruppetto auch am Start. Ernst, Inga, Katrin und Anni.


Da ich bei diesem Marathon bereits schon 2-mal mitgefahren bin (2017 und 2019, siehe Fotos), hatte ich dieses Mal keine Ambitionen, erneut teilzunehmen. 

 

Dennoch kann ich euch wärmstens empfehlen, auch mal daran teilzunehmen. Es ist sensationell, mit 8000 anderen Radfahrerinnen und Radfahrern auf abgesperrten Straßen einen ganzen Tag lang über die Insel zu rollen. M312 findet immer am letzten Samstag im April statt. Es gibt 3 Strecken zur Auswahl, die fließend ineinander übergehen bzw. weiterführen: 167, 225 oder 312 Kilometer. Man kann spontan entscheiden, welche Strecke man fährt. Allerdings sind die 225 und die 312 Kilometer Strecke mit einer Karenzzeit belegt, d.h. man muss innerhalb einer bestimmten Zeit die beiden Kontrollpunkte erreichen, um weiter auf die 225 und auf die 312 Kilometer Strecke fahren zu dürfen. 

Die Marathonisti waren nun inmitten ihres Tagwerks. Wir beide ließen uns noch etwas Zeit. Für uns gab es erst mal Frühstück. Heute stand der finale Ride auf dem Programm. Der Plan war, raus zum Cap de Formentor zu fahren, in der Hoffnung, bis zum Leuchtturm zu kommen, obwohl die Bauarbeiten dort noch nicht abgeschlossen waren. Genaue Informationen, ob es schon möglich war, hatten wir leider nicht. Die einen sagten, es ist wieder möglich, die anderen sagten, die Absperrung sei noch immer aufgebaut. Also wollten wir uns persönlich davon überzeugen. Wir starteten wie so oft in den Tagen zuvor pünktlich um 10 Uhr vor unserem Hotel. Mit von der Partie war Kirstin, die bisher nur in anderen Radgruppen aus unserem Camp auf der Insel unterwegs war. Genau wie wir wollte auch sie das Trainingscamp mit einer entspannten Ausfahrt beenden.


Am ersten Aussichtspunkt Richtung Cap hielten wir kurz an, um ein Gruppenselfie zu machen und um die Aussicht zu genießen. 

Danach rollten wir weiter ins Tal Richtung Cap. Unten im Tal stand natürlich noch die Absperrung. Man konnte zwar noch einige Kilometer weiterfahren, aber wir entschieden uns wieder direkt zur 1. Aussichtsplattform umzukehren. Von dort aus sind wir dann eine kleine, nicht so wirklich gute Straße weiter hoch auf einen noch höher gelegenen Aussichtspunkt gefahren, auf den ich schon immer mal hochwollte. Von da oben hat man einen sensationellen Blick auf die Bucht von Port de Pollenca und auf die dahinter gelegene Bucht von Alcudia.


Nach ausgiebigem Genss der Aussicht machten wir uns wieder auf den Heimweg zum Hotel. Um die geplanten mindestens noch 60 Tageskilometer auf der Uhr zu haben, führte unsere Route noch mal über Pollenca und auf einer sehr wenig befahrenen Straße über die Felder wieder nach Alcudia und zurück zum Klappstuhl. 

Um später noch ein wenig Zeit für den Strand und für den Zieleinlauf von M312 zu haben, erledigten wir alle wichtigen Dinge, wie z. B. die Radrückgabe, Koffer packen etc. direkt nach unserer Tour. Die Zieleinfahrt des Marathons war allerdings eher unspektakulär. Wir waren deshalb nur kurz da und verbrachten die restliche Zeit bis kurz vor dem Abendessen am Wasser, denn wie zu Anfang des Berichtes schon mal erwähnt, ist man viel zu selten am Meer. Die Marathonteilnehmer aus unserem Peloton sind übrigens alle wieder wohlbehalten im Ziel angekommen.

Nach dem Abendessen verweilten wir noch einige Zeit in der Hotelbar, um uns von den Campteilnehmern zu verabschieden, die nicht mit uns zurückflogen. Zeitnah brachten wir dann unsere nach 9 Tagen auf dem Rad gestählten Astralkörper in eine Art Ruhephase, die allerdings nicht lange dauerte. Schon sehr zeitig stand nämlich der Transferbus vor unserem Hotel, um uns zum Flughafen nach Palma zu bringen. Das Frühstück am sehr frühen Morgen fiel eher spartanisch aus. Nach dieser letzten Nahrungsaufnahme im Hotel verabschiedeten wir uns noch vom Klappstuhl mit dem Versprechen, im April 2023 wieder vor Ort zu sein, vorausgesetzt man lässt uns.


Mit Wehmut, aber auch schon mit großer Vorfreude auf 2023 setzten wir uns ins Flugzeug und ließen uns nach Hause fliegen. 

Danke an alle Teilnehmer aus unserem Gruppetto für eure Disziplin bei den Ausfahrten, danke an meine 2 Zimmergenossen Dirk und Immanuel für die geile Zeit, die wir zusammen hatten und danke an Jürgen Massonne von kraulkurse.de für die einmal mehr perfekte Organisation dieses Camps.

We´ll be back in 2023.

Kette rechts

Reiner


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