Mittwoch, 28. Juni 2023

2. Nuclearban Tour für eine friedliche und gerechte Welt ohne Atomwaffen und gegen Kriege

Hallo Sportsfreunde,

nach 4 Jahren Zwangspause war es am 22. - 24. Juni 2023 wieder so weit. Die 2. Nuclearban Tour für eine friedliche und gerechte Welt ohne Atomwaffen konnte endlich wieder stattfinden. Dieses Mal stand eine 3 - tägige Schleife an den Bodensee und zurück auf dem Plan. Auf nahezu 600 Kilometern demonstrierten 50 Radfahrerinnen und Radfahrer gegen Atomwaffen und sonstigen militärischen Schwachsinn, den kein Mensch braucht. Die 3 Hauptstationen waren Vaihingen an der Enz (Start- und Zielort), Überlingen am Bodensee (Übernachtung) und Ulm an der Donau (Übernachtung). Unsere Verpflegungspausen, teilweise in Verbindung mit Friedenskundgebungen, machten wir u. a. auch an einigen denkwürdigen Orten. Mehr dazu in der Folge.

Wie bereits viele von euch wissen, habe ich die große Ehre im Orgateam um Mr. Nuclearban Roland Blach sein zu dürfen. Bereits im Oktober 2022 begannen wir mit den Planungen. In zahlreichen, anfangs sehr beschwerlichen Meetings, da erst mal Grundsätzliches über die Zukunft unserer Veranstaltungen zu klären war, näherten wir uns langsam, aber stetig unserem am Ende sehr guten Konzept, wie diese Tour durchgeführt werden soll. Getreu dem Motto "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen" haben wir nie die Geduld verloren und waren uns stets sicher, dass auch dieses Radevent für Frieden etwas ganz Besonderes werden würde.

Da uns die Stadt Bretten aus diversen Gründen im etwas fortgeschritteneren Stadium unserer Planungen deutlich machte, als Start- und Zielort nicht zur Verfügung zu stehen, kam bei mir ganz kurz der Gedanke auf, dass uns diese Absage alles zunichtemachen könnte. Doch zum Glück war das nur ein Gedanke, denn wer das Orgateam kennt, weiß auch, dass es für uns immer Mittel und Wege gibt, eine Idee in die Tat umzusetzen.

Dank unseres unermüdlichen Streckenplaners Thomas, war schon bald klar, dass Vaihingen/Enz den Part Start- und Zielort übernehmen würde. Mit Uwe Skrzybek, dem radsportbegeisterten Oberbürgermeister der Enzmetropole, hatten wir sogar jemanden im Boot, der nicht nur zu 100 % hinter der Sache steht, sondern als selbst aktiver Radsportler sehr gut nachvollziehen kann, dass Frieden und ambitioniertes Radfahren viele Gemeinsamkeiten haben. Beides zu realisieren braucht Geduld und Hartnäckigkeit sowie auch klare Ziele vor Augen. Um ambitioniert Radsport ausüben zu können oder um dauerhaften Frieden zu haben, ist harte, langwierige und mühsame Arbeit notwendig, die sich unterm Strich und auf lange Sicht aber definitiv lohnt. 

Wie für alle unsere Veranstaltungen in der Vergangenheit gab es dieses Mal wieder ein ganz spezielles Radtrikot made by 3°TRIPUGNA

Ich habe auf dieser Dreitagestour auch einen Prototyp der neuen Nuclearban Radhose getragen, die sehr gut ankam und die für 2024 exakt so aufgelegt und bestellbar sein wird. 

Nachfolgend werde ich euch die 3 Tage auf dem Rad sowie neben dem Rad etwas näher bringen mit Schwerpunkt auf sehr vielen tollen Fotos. Wie immer aus meiner Perspektive als Schlussfahrer, sprich wie ich persönlich diese außerordentliche und sportlich ambitionierte Friedensradfahrt am Ende des Feldes und auch in der Zeit ohne Rad erlebt habe. Es waren wieder sehr spannende und erlebnisreiche Tage. Wie jedes Mal, wenn ich mich radsportlich für Frieden einsetze. Fordernd in Sachen sportlicher Ausdauer, aber auch sehr informativ in Sachen Friedensarbeit. Wir hatten viel Aufmerksamkeit in den Städten, in denen wir Pause machten und auch in den Städten, durch die unser Friedenspeloton rollte.

Tag 1: Vaihingen an der Enz - Überlingen am Bodensee:

Bereits um 5.45 Uhr machte ich mich auf den Weg nach Vaihingen/Enz. Früh am Morgen um diese Zeit sind die Landstraßen zwar noch nicht sehr stark befahren, dennoch kalkulierte ich für die ca. 60 Kilometer zum Startort, dem Vaihinger Rathaus, etwa 1 Stunde Fahrzeit ein. Um vor Ort noch entspannt das Auto parken und mein 2. Frühstück zu mir nehmen zu können, sollte ich auf jeden Fall genügend Zeit haben, denn das Abenteuer begann erst um 8.00 Uhr. 

Wie es aber so ist, wenn sich die Nuclearban Familie für ein neues Abenteuer trifft, kommt es etwas anders, als man denkt. Zum Glück bin ich so früh losgefahren, denn die Zeit hat tatsächlich gerade so gereicht, um gut vorbereitet am Start zu stehen. Frühstück, Verkabelung meinerseits, Begrüßung von sehr vielen "Familienmitgliedern" und diverse andere organisatorische Dinge haben doch einiges an Zeit in Anspruch genommen.






Nach den Reden von Roland und von Uwe Skrzybek (OB Vaihingen/Enz) setzte sich der Friedenszug gut behütet von der Polizei für 3 grandiose Tage in Bewegung. Ich nahm umgebend meine Position als Schlussfahrer ein. Unterstützt wurde ich dabei von Rolf vom RSC Bretten. Der erste Halt war in Herrenberg bei einer Radsportlegende geplant. Details dazu etwas weiter unten.



Für die 1. Etappe an den Bodensee wurden in den Tagen zuvor teilweise schwere Gewitter vorhergesagt, je weiter wir uns dem schwäbischen Meer näherten. Allerdings änderten sich die Prognosen fast stündlich, sodass wir uns davon nicht beirren ließen und mit bester Stimmung Richtung Süden aufbrachen.












Nach ca. 53 Kilometern machten wir unsere 1. Pause und nahmen unser 2. Frühstück zu uns. Wie weiter oben schon erwähnt, bei einer Radsportlegende. Erkennt ihr ihn? 👇👇👇👇👇👇👇👇

Richtig erkannt, es ist der ehemalige Teamchef vom Team Gerolsteiner. Hans - Michael Holczer betreibt in Herrenberg einen Radladen. Neben äußerst professionell zubereiteten und sehr leckeren Kaffeeköstlichkeiten, wurden wir auch mit tollen Butterbrezeln versorgt. Während wir uns verpflegten, richteten Roland, der Herrenberger Bürgermeister und auch Hans - Michael Holczer selbst einige Worte an uns, die bestätigten, wie wichtig unsere radsportliche Friedensarbeit ist. 

Nach der Besichtigung des Radshops, bei der so mancher Friedensradler glitzernde Augen bekam, rollte das Regenbogenpeloton weiter in Richtung Haigerloch, unserem nächsten Halt.



Bis zum äußerst geschichtsträchtigen Atomkeller in Haigerloch, unserem nächsten Zwischenstopp, waren es ca. 31 Kilometer. So langsam stieg nun auch die Luftfeuchtigkeit spürbar an. Ein Zeichen dafür, dass die Wetterfrösche mit ihren gewittrigen Prognosen doch nicht ganz so falsch lagen. 






Für den 2. Stopp in Haigerloch war knapp 1 Stunde eingeplant, um uns in aller Ruhe und sehr gut zu verpflegen, aber auch um noch den Atomkeller besichtigen zu können.








Nach der Führung durch den Atomkeller, den Reden von Roland und dem Haigerlocher Bürgermeister, sowie einem obligatorischen Gruppenfoto war es wieder an der Zeit weiterzuziehen.





Die nächste Kundgebung war in Oberndorf am Neckar bei einem sehr umstrittenen metallverarbeitenden Betrieb, den kein Mensch braucht. Ich nenne hier bewusst keinen Namen, da ich für sinnfreie Gerätschaften keine Werbung mache. Ihr wisst dennoch, wen ich meine. 😉




Nach Rolands sensationeller Rede direkt vor den Produktionshallen von....(ihr wisst schon), die nicht nur uns zum Nachdenken brachte, sondern sicher auch diversen Mitarbeitern, die gerade von ihrer Schicht zu ihrem Auto unterwegs waren, zu denken gab, machte sich der Regenbogentross auf den Weg nach Tuttlingen. Dort war die letzte Pause geplant, bevor wir den See erreichten. Übrigens, wer diese Rede mal lesen möchte, ich leite sie gerne an euch weiter. Meldet euch einfach bei mir.




Nach weiteren ca. 54 Kilometern erreichten wir Tuttlingen. Der Himmel war zwar dunkler geworden und man hatte das Gefühl, in einer Biosauna Rad zu fahren, aber zum Glück kam noch immer kein Wasser von oben.

Jetzt hieß es ein letztes Mal Akkus aufladen, um die restlichen ca. 43 Kilometer bis nach Überlingen auch noch eintüten zu können. 




Wie bei mittlerweile jeder Pause ergriff Roland kurz vor der Weiterfahrt das Wort. Währenddessen musste Bernd, unser Schraubäär auch noch mal ran. Die Polizei formierte sich und ab gings gen Bodensee.










Bevor wir auf dem Landungsplatz in Überlingen landeten, waren wir aufgrund von Bauarbeiten gezwungen, innerorts noch eine kleine Umleitung zu fahren, die es durchaus in sich hatte. Und zwar mussten wir kurz, aber heftig bergauf und auch wieder runter. Die Steigungsprozente sind sogar auf dem Foto zu sehen, was normalerweise ja eher nicht wirklich erkennbar ist.

Aber dann war es geschafft. Wir hatten etwas verspätet, aber glücklich das Ziel erreicht. Tag 1 der Nuclearban Tour 2023 konnte mit 210,4 Kilometern und 1891 Höhenmetern in 7 Stunden und 34 Minuten Fahrzeit erfolgreich in die Geschichtsbücher eingetragen werden.




Nach den diversen Abschlussreden, einem guten Tröpfchen und dem Smalltalk mit einem radsportlichen Paradiesvogel, gab es die wohlverdiente Pizza in der gleich nebenan gelegenen Pizzeria.






Roland zeigte sich beim Essen als ein wahrer Experte in Sachen kreativer Nahrungsaufnahme. Wer braucht dafür schon einen Tisch und einen Stuhl.

Nach dem Essen fiel auch dem Himmel ein Stein vom Herzen und dieser öffnete nun doch noch seine Schleusen. Der schon seit einigen Stunden angekündigte Regen wurde Realität. Wir waren gerade noch trockenen Fußes in den diversen Unterkünften angekommen. 

Der Regen dauerte allerdings nicht wirklich lange. Roland und ich saßen nach dem Duschen noch mit den Führungsfahrern des RSC Bretten am Wasser zusammen, um den Tag Revue passieren zu lassen. Da es aber sehr schnell recht windig und somit ziemlich frisch wurde, verabschiedeten wir uns zeitig in unsere wohlverdiente Nachtruhe.

Tag 2: Überlingen am Bodensee - Ulm an der Donau:

Um 5.30 Uhr war für mich die Nacht bereits wieder beendet. Draußen regnete es noch leicht. Es waren allerdings die letzten Tropfen einer nicht ganz regenfreien Nacht. Da ich noch Zeit hatte, bevor um 6.30 Uhr das Frühstück serviert wurde, begrüßte ich unten am Wasser den 2. Tag. Dieser war in Kilometern gemessen zwar nicht ganz so lang wie der Erste, aber dennoch nicht weniger spannend. Das Wetter hatte sich über Nacht etwas verändert. Am Morgen war es sehr angenehm kühl. Für so manche Frostbeule wie mich sogar eher frisch. Deshalb hatte ich sicherheitshalber mal meine Windjacke ausgepackt und übergezogen. Die letzten Wolken der Nacht hingen noch einige Zeit am Himmel. Durch die Luftmassenveränderung wehte allerdings ein sehr unruhiges Lüftchen, das uns im Laufe des Tages noch beschäftigen würde.

Das Frühstück war eingenommen, die Koffer wieder gepackt und die Räder startklar. Jetzt musste nur noch der Gepäckwagen vorfahren und beladen werden. Da es noch etwas dauerte, bis unser Thomas mit dem Anhänger vorgefahren kam, hatte ich noch etwas Zeit, einige Momentaufnahmen zu machen. Wie ihr auf allen weiteren Fotos des 2. Tages seht, trug ich zum 1. Mal seit meiner Zugehörigkeit zur Regenbogenfamilie im Jahr 2012 kein Friedenstrikot. Das hat Gründe. Auf die möchte ich aber nicht näher eingehen. Fakt ist, für mich zählt nur noch das, was nun in den nächsten Jahren kommt, sowie der neue Veranstaltungsname. Es war sensationell all die Jahre, aber der Blick geht nach vorne. Da ich bislang nur 2 aktuelle Trikots besitze und das andere für den letzten Tag brauchte, habe ich mich entschieden, ein Trikot aus meiner Cycling Phoxx Kollektion zu tragen. Zwar ist dieses Leibchen nicht friedensfarbig, aber ähnlich auffällig und aussagekräftig, was mir auch einige Jungs aus dem Regenbogengruppetto bestätigten.


Das Gepäck war verstaut und wir machten uns auf den Weg zur Überlinger Jugendherberge, wo der Großteil unserer Gruppe die Nacht verbrachte. Leider konnten nicht alle in der Jugendherberge übernachten, was wir vom Orgateam bevorzugt hätten. Doch bereits im Oktober bei der Buchung durch Roland stand dort nur noch ein gewisses Kontingent an Zimmern zur Verfügung. Der Rest war bereits für Schüler aus NRW gebucht, die einen Teil ihrer Sommerferien am Bodensee verbringen wollten. Also mussten wir improvisieren. Dies zur Info für diejenigen, die sich fragten, warum es in Überlingen übernachtungstechnisch etwas unrund ablief. 

Direkt neben der Jugendherberge, bei einem weiteren Produzenten von sinnfreier Vernichtungsmaschinerie (auch jetzt nenne ich keinen Namen. Ihr könnt diesen aber mit einigen Schlagworten im Netz recht schnell finden), versammelte sich der Friedenstross für die 1. Kundgebung des Tages. Einmal mehr brachte uns Roland mit einer sensationellen und sehr informativen Rede zum Nachdenken. Um ca. 8.45 Uhr nahmen wir dann die 1. Tagesetappe von 32 Kilometern am See entlang unter die Räder. Unser Teilziel war Friedrichshafen, wo das 2. Frühstück auf uns wartete.









In Friedrichshafen am Zeppelin Museum direkt an der Seepromenade wurden wir vom RSV Seerose Friedrichshafen mit dem 2. Frühstück empfangen. Beim RSV ist die deutsche Meisterin sowie die Tour de France Etappensiegerin Liane Lippert radsportlich groß geworden. Leider war sie an diesem Tag nicht anwesend, denn zum gleichen Zeitpunkt fanden in Bad Dürrheim/Donaueschingen die deutschen Meisterschaften 2023 statt. Liane hat dort ihren Titel erfolgreich verteidigt. 





Der Zeitplan war auch am 2. Tag straff durchgetaktet, was bedeutete, dass wir uns nach etwa 20 Minuten wieder auf den Weg machen mussten. Auf den nächsten Kilometern bis Lindau hatten wir einen Mitfahrer von Seerose Friedrichshafen in unseren Reihen, der völlig begeistert war und sehr viel Spaß hatte. Absolut verständlich, denn die Chance, auf diese Art und Weise Rad zu fahren, sprich polizeibeschützt auf normalerweise viel befahrenen Straßen unterwegs sein zu können, bekommt man eher selten.  


In Lindau an der Villa Lindenhof, in bester Lage direkt am See, war bereits der nächste Halt. Natürlich wurden wir auch hier wieder bestens verpflegt. Radfahren - Essen - Radfahren - Essen.... und auch öfter mal etwas Flüssigkeit zu sich zu nehmen, kann so schön sein. Mittlerweile zeigte sich auch immer öfter die Sonne. Der Wind ärgerte uns zwar weiterhin, aber er wurde spürbar wärmer.







Nach dem Gruppenfoto des 2. Tages setzten wir uns wieder in Bewegung. Lindau war der südlichste Punkt unserer radsportlichen Reise. 

Ab jetzt rollten wir wieder weg vom See nach Norden. Unsere nächste Anlaufstelle war das ca. 34 Kilometer entfernte Ravensburg. Dieses Teilstück war für mich das schönste der ganzen Tour.



In Ravensburg gönnten wir uns unsere wohlverdiente Mittagspause. Es war noch Suppe da und die war unfassbar leckaaaaar..........







Nach Rolands mittlerweile traditioneller Rede am Ende einer jeden Pause bzw. Kundgebung und bevor wir auf das vorletzte Teilstück des 2. Tages nach Biberach aufbrachen, hatten wir noch hohen Besuch. Die Friedenstaube herself hat uns besucht, um sich höchstpersönlich bei uns für unsere konsequente und zeichensetzende Friedensarbeit zu bedanken.

Nach ca. 49 Kilometern war Biberach an der Riß erreicht. Einmal mehr wurden wir bestens versorgt. Sowohl unsere Mägen, als auch unsere Ohren. 

Das Formelle war erledigt und alle machten sich wieder startklar. Die letzten 48 Kilometer bis zum Tagesziel Ulm lagen unmittelbar vor uns. 



Ab Biberach hatten wir wieder radsportliche Begleitung. Die beiden Jungs rechts neben unserem Führungsfahrer Olli hatten sich einige Tage vorher bei Roland angemeldet, da sie unbedingt dabei sein wollten, um mit uns zusammen Ulm zu erreichen.






Leider sind wir auf dem Münsterplatz in Ulm etwas hinter unserem Zeitplan angekommen, sodass der Bürgermeister bereits wieder weg war. Aber uns zu liebe und (Achtung Wortspiel) um des Friedens willen, kam er noch mal zurück. Wir und unsere Botschaft sind wichtig, uns lässt man nicht so einfach unbeachtet im Regen äh Wind stehen.😉 Apropos Wind, der Luftikus war auch am frühen Abend noch immer präsent.


Nach dem Empfang durch den Bürgermeister und einem weiteren Gruppenfoto vor dem Ulmer Münster, erreichten wir das Ziel des 2. Tages, die Ulmer Geschwister-Scholl-Jugendherberge.

Ein weiterer Tag der Nuclearban Tour 2023 konnte nun in die Annalen eingehen. Wie weiter oben bereits erwähnt, mit 191,8 Kilometern und 1411 Höhenmetern in 6 Stunden und 52 Minuten Fahrzeit zwar etwas kürzer, aber nicht weniger spannend und erlebnisreich.

Nach den Abendritualen wie duschen, essen etc. saß der Großteil des Pelotons bei einem guten Tröpfchen noch draußen und genoss sichtlich den gemeinsamen Abend. Die Familie war wieder vollends zusammengewachsen. Ein tolles Gefühl. Die Nachtruhe danach war einmal mehr wohlverdient.

Tag 3: Ulm an der Donau - Vaihingen an der Enz:

Auch am letzten Tag ließ ich es mir nicht nehmen, eben diesen erst mal zu begrüßen. Natürlich wieder, bevor das Frühstück auf dem Tisch stand. Diesmal aber nicht alleine, sondern zusammen mit Roland.


Alle Vorbereitungen für das 3. Kapitel der Nuclearban Tour 2023 waren getroffen und los ging es auf die 1. Tagesetappe über ca. 39 Kilometer nach Geislingen an der Steige. Pünktlich um 8.30 Uhr setzte sich das Regenbogengruppetto bei sehr angenehmen, sommerlich milden Temperaturen in Bewegung. Endlich war auch unsere Iris aus dem Orgateam mit dabei.





Der Kirchplatz in Geislingen an der Steige war erreicht. Die Temperaturen hatten mittlerweile sommerliche Werte erreicht und so sollte es laut Prognose den ganzen Tag über auch bleiben. Nach einem eher durchschnittlichen Frühstück in der Jugendherberge in Ulm erwartete uns hier ein durchaus kulinarisches Highlight. Für Genießer gab es am späten Morgen sogar schon eine mit Limo verdünnte Hopfenkaltschale. 






Gestärkt und einmal mehr in Gruppe bildlich festgehalten, machten wir uns auf den Weg zum äußerst geschichtsträchtigen Ort Mutlangen. Dort ist auch der Veranstalter unserer Tour, die Friedenswerkstatt/Pressehütte Mutlangen, ansässig. Es lagen weitere 36 Kilometer vor uns.







Was in Mutlangen in den 80-ern stattfand, wisst ihr sicher alle. Hier aber noch mal zur Erinnerung. 

#nuclearban

In Mutlangen war unsere Mittagspause geplant. Direkt an der Pressehütte fand erst eine Kundgebung statt und danach wurden wir nebenan auf dem Dorffest mit sehr leckeren Stullen verpflegt. 







Nach der Rede der Mutlanger Bürgermeisterin machten wir uns auf den Weg zu den damals sehr umstrittenen Bunkern, in denen die Pershings lagerten. In einem Nebensatz erwähnte Stephanie Eßwein, dass diese Örtlichkeiten heute als Streusalzlager genutzt werden. Das hätte man auch schon in den 80-ern machen können, anstatt dort sinnfreie Kriegswaffen zu deponieren, mit denen meiner Meinung nach politische Wichtigtuer Probleme erschaffen, die wir ohne diese Spezies gar nicht hätten. Die Menschen wollen Frieden. Wenn ihr Wichtigtuer euch die Köpfe einschlagen wollt, dann macht das unter euch, aber lasst uns aus dem Spiel und in Ruhe mit diesem Sch.....




Volker Nick von der örtlichen Friedenswerkstatt hat uns an den Streusalzlagern in einigen Sätzen die damalige Situation verdeutlicht und danach ging's weiter auf das ca. 48 Kilometer lange Teilstück nach Waiblingen.





Erneut sehr gut versorgt, konnten wir die auf der ziemlich sportlichen Fahrt von Mutlangen nach Waiblingen rasant geleerten Kalorienspeicher wieder auffüllen. Auf diesem Teilstück machten sich bei einigen nun auch die vielen Kilometer der letzten Tage, die mittlerweile in den Beinen steckten, bemerkbar. Bei teilweise 40 - 45 km/h auf der Ebene zog sich das Peloton im hinteren Drittel immer weiter auseinander. Auf Dauer hätte dieses hohe Tempo den kompletten Friedenszug mit samt den Autos zu weit auseinander gezogen. Deshalb habe ich per Funk die Tempomacher zurückgepfiffen und gebeten, etwas Tempo rauszunehmen.  




Nun lagen noch ca. 66 Kilometer vor uns. Das nächste und vorletzte Teilstück war mit 26 Kilometern recht kurz. In Stuttgart/Vaihingen an einer schon lange sehr umstrittenen Stars and Stripes Örtlichkeit (Eucom) war die finale Kundgebung. 




Unsere Friedensbotschaft war durch alle Kundgebungen der vergangenen 3 Tage und ganz besonders durch diese letzte Kundgebung mittlerweile bestens verbreitet. Nun lagen noch 42 Kilometer vor uns. Im Vaihinger Stadtteil Kleinglattbach auf der 1200-Jahr-Feier wurden wir bereits sehnsüchtig erwartet.




Mit etwas Verspätung kamen wir nach 6 Stunden und 54 Minuten Fahrzeit, mit 191,6 Kilometern und 1626 Höhenmeter in den Beinen wohlbehalten in Vaihingen/Kleinglattbach an. Der 3. Tag und auch die gesamte Tour waren somit Geschichte. 




Mein Fazit: 

Es waren 3 ganz besondere Tage, sowohl auf als auch neben dem Rad. Erlebnisreich, informativ und einmal mehr sehr prägend. Diese Tour wird ganz sicher nicht irgendwo im Nirgendwo der Geschichtsbücher verschwinden, sondern bei allen Beteiligten noch sehr, seehr, seeehr lange nachwirken.

Danke an ALLE, die in irgendeiner Art und Weise zum Gelingen dieser mal wieder mehr als außergewöhnlichen Friedensschleife auf 2 Rädern beigetragen haben. Ich möchte jetzt keine Namen nennen, das würde zu weit führen, quasi den Rahmen dieses Berichts komplett zerlegen und vermutlich würde ich auch jemanden vergessen. DAAAANKE!!!!!!

Einen möchte ich aber doch erwähnen. Lieber Roland, ohne dich würde es dieses radsportliche Friedensfest ganz sicher nicht geben. 1000 DANK mein Freund für deine unbändige Energie, Frieden in die Welt zu bringen!

Die nächste Nuclearban Tour wird wahrscheinlich im Jahr 2025 stattfinden. Stay tuned und freut euch schon jetzt drauf. 

Infos auf: www.nuclearban-tour.de

Kette rechts

Reiner


4 Kommentare:

  1. Der Bericht ist genial und ich werde mich anmelden

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  2. Hallo Reiner.
    toller Bericht.
    Ich bin froh und dankbar, dabei gewesen zu sein.
    Good job with a perfect team.
    LG Rolf

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  3. Hallo Reiner,
    Super beeindruckender Bericht. Ich bin froh und stolz als Führungsfahrer meinen Beitrag leisten zu dürfen. Es war eine geile Tour 👍💪

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  4. Hallo Reiner, dem Lob möchte auch ich mich anschließen. Herzlichen Dank für die eindrucksvolle Beschreibung unsere Demotour, insbesondere für die Fotodokumentation.
    Dank aber auch an das ganze Orgateam und dort natürlich hervorzuheben: Roland (den Wettergott).
    Sportliche und erlebnisreiche Tage auf dem Rad und den vielen Gleichgesinnten. Leider kommt unserer Botschaft nicht das nötige Gehör zu, gerade in der momentanen Epoche.
    Liebe Grüße aus dem Odenwald und bis zum nächsten Mal.

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